Pius Uhrig

Parlament

1932
Reichstag (KPD, Reichswahlvorschlag, ab 1932 Wahlkreis 31 Württemberg)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 Unbekannt
Geburt 03.07.1896, Plittersdorf (Rastatt)
Ehe Maria geb. Reuter (1922)
Beruf Landwirt, Parteisekretär, Landrat
Kinder 1
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 10.01.1973, Rastatt

Verfolgung

01.03.1933
Uhrig wird am 1. März 1933 verhaftet und im Bezirksgefängnis Rastatt in »Schutzhaft« genommen. Im Zuge der Verhaftung wird seine Wohnung von der SA durchsucht und ein Teil seiner Bibliothek beschlagnahmt. Die Bücher werden später angeblich auf dem Schlossplatz in Rastatt verbrannt. Am 29. Mai 1933 wird Uhrig in das Konzentrationslager Heuberg überstellt. Ab dem 6. Januar 1934 wird er erneut im Bezirksgefängnis Rastatt inhaftiert und dort am 15. Januar 1934 aus der Haft entlassen.

28.02.1943
Uhrig wird am 28. Februar 1943 verhaftet und im Bezirksgefängnis Rastatt in »Schutzhaft« genommen. Am 27. März 1943 wird er aus der Haft entlassen.

22.08.1944
Uhrig wird am 22. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof (Elsass) in »Schutzhaft« genommen. Ab dem 6. September 1944 ist er im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, später im Dachauer KZ-Außenlager Allach in München. Am 29. April 1945 wird Uhrig aus der Haft entlassen.

Biografie

Sohn eines Landwirts

1902
Volksschule

bis 1915
Tätigkeiten auf dem väterlichen Bauernhof

1915
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse

1918
Landwirt in Plittersdorf

1919
Mitglied der SPD

ab 1922
Eintritt in die KPD

ab 1922
Anstellung bei der Waggonfabrik Rastatt, dort ab 1923 Betriebsrat

ab 1922
Mitglied des Gemeinderats in Rastatt

1925
Tätigkeit bei einer Ziegelei in Frankreich

1930
Tätigkeit bei der Firma Daimler-Benz AG

1930
Parteisekretär der KPD

ab 1931
Vorsitzender des kommunistischen Reichsbauern- und Pächterbunds

Herausgeber der »Roten Sturmfahne« (Parteiblatt der Rastatter KPD)

nach 1934
Landwirt in Plittersdorf

Juli 1939
Tätigkeit bei der Waggonfabrik Rastatt

1945
Landrat im Landkreis Rastatt

1947
Landrat im Landkreis Lahr

ab 1949
Betrieb eines Großhandels mit landwirtschaftlichen Produkten

1950
Handel mit Holz und Kohlen

Literatur

Schumacher 1991, S. 594.

Angerbauer 1996, S. 561.

Martin Walter: Landkreis Rastatt. Bilder einer Region 1880-1960, Erfurt 2002, S. 112.

Weber Herbst 2008, S. 949-950.

Adalbert Metzinger: Menschen im Widerstand. Mittelbaden 1933-1943, Rastatt 2017, S. 47-51.