Rolf Gustav Haebler

Parlament

1923
Landtag der Republik Baden (SPD, Landesliste)

1928
Landtag der Republik Baden (SPD, Landesliste)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 11.02.1888, Lichtental (Baden-Baden)
Ehe Olga Anna geb. Hug (1916)
Beruf Lehrer
Kinder Kinderlos
Konfession Evangelisch
Verstorben 11.04.1974, Baden-Baden

Verfolgung

März 1933
Haebler wird im März 1933 von der Gestapo verhaftet und mehrere Tage inhaftiert.

12.04.1933
Haebler ist Lehrer in Karlsruhe. Am 12. April 1933 wird er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen.

09.08.1941
Haebler wird am 9. August 1941 wegen politischer Unzuverlässigkeit aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Er erhält damit faktisch ein Publikationsverbot.

25.08.1944
Haebler wird am 25. August 1944 im Rahmen der Aktion »Gewitter« verhaftet und in Baden-Baden, Rastatt und Karlsruhe inhaftiert. Am 28. August 1944 wird er vermutlich wegen eines Gallenleidens aus der Haft entlassen.

Biografie

1894
Volksschule

1897
Gymnasium in Baden-Baden

ab 1905
Tätigkeit als Redakteur und freier Journalist

1907
Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe

1908
Erstes Staatsexamen für den Volksschuldienst

1908
Lehrer in Eppingen, Merchingen, Hockenheim, Menzingen, Söllingen, Liedolsheim, Karlsruhe, ab 1913 als Hauptlehrer

1918
Haebler gründet die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratische Lehrer in Baden.

Mitglied der Pädagogischen Kommission des Badischen Lehrervereins

1926
Mitbegründer des Bunds religiöser Sozialisten in Baden

Mitglied des Reichsvorstandes der Deutschen Friedensgesellschaft

Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold

Mitglied der Deutschen Liga für Menschenrechte

1933
Nach seiner Entlassung als Lehrer ist Haebler arbeitslos. Den Lebensunterhalt verdient seine Ehefrau, die ein Kunstgewerbegeschäft in Baden-Baden betreibt.

1945
Wiedereinstellung als Hauptlehrer in Baden-Baden, 1946 krankheitsbedingt in den Ruhestand versetzt

1945
Bürgerrat in Baden-Baden, von der französischen Militärregierung ernannt

Haebler verfasst zahlreiche Bücher, insbesondere zur badischen Landesgeschichte.

ab 1956
Mitglied des Gemeinderates in Baden-Baden

1968
Im Zuge seines Wiedergutmachungsverfahrens wird Haebler zum Oberschulrat außer Dienst ernannt.

Rezeption

1917
Robert-Rissmann-Preis des Deutschen Lehrervereins

1963
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

1963
Stadtarchivar in Baden-Baden ehrenhalber

Heimatpreis der Stadt Baden-Baden

Preis der Otto-Wels-Gesellschaft Baden-Baden

Ehrenvorsitzender der Philosophischen Gesellschaft Baden-Baden

Ehrenvorsitzender der SPD in Baden-Baden

Ehrenmitglied des Presseverbandes Baden

Ehrenmitglied des Landesvereins Badische Heimat

Ehrenmitglied des Historischen Vereins für Mittelbaden

Literatur

Karl Jörger: Rolf Gustav Haebler, in: Zeitschrift Baden-Württemberg, 1968, 2, S. 41.

Karl Jörger: Im Gedenken an Rolf Gustav Haebler, in: Die Ortenau, 54, 1974, S. 7-9.

Heinz Bischof: Rolf Gustav Haebler. Ein Lebensbild, in: Ekkhart, 1975, S. 55-59.

Volker Lenhart: Geschichte der Lehrerbewegung in Baden 1926-1976, Bühl 1976, S. 12-13.

Georg Polomski: Rolf Gustav Haebler. Ein Leben von 86 Jahren, das reiche Ernte brachte, in: Zwischen Murg und Kinzig, 1978, S. 460.

Helmut Bender: Rolf Gustav Haebler, in: Baden-Württembergische Biographien, 1, 1994, S. 126-127.

Schumacher 1995, S. 55.

Schröder 1995, S. 481.