Rolf Gustav Haebler

Verfolgung
März 1933
Haebler wird im März 1933 von der Gestapo verhaftet und mehrere Tage inhaftiert.
12.04.1933
Haebler ist Lehrer in Karlsruhe. Am 12. April 1933 wird er aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen.
09.08.1941
Haebler wird am 9. August 1941 wegen politischer Unzuverlässigkeit aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Er erhält damit faktisch ein Publikationsverbot.
25.08.1944
Haebler wird am 25. August 1944 im Rahmen der Aktion »Gewitter« verhaftet und in Baden-Baden, Rastatt und Karlsruhe inhaftiert. Am 28. August 1944 wird er vermutlich wegen eines Gallenleidens aus der Haft entlassen.
Biografie
1894
Volksschule
1897
Gymnasium in Baden-Baden
ab 1905
Tätigkeit als Redakteur und freier Journalist
1907
Lehrerbildungsanstalt in Karlsruhe
1908
Erstes Staatsexamen für den Volksschuldienst
1908
Lehrer in Eppingen, Merchingen, Hockenheim, Menzingen, Söllingen, Liedolsheim, Karlsruhe, ab 1913 als Hauptlehrer
1918
Haebler gründet die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratische Lehrer in Baden.
Mitglied der Pädagogischen Kommission des Badischen Lehrervereins
1926
Mitbegründer des Bunds religiöser Sozialisten in Baden
Mitglied des Reichsvorstandes der Deutschen Friedensgesellschaft
Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold
Mitglied der Deutschen Liga für Menschenrechte
1933
Nach seiner Entlassung als Lehrer ist Haebler arbeitslos. Den Lebensunterhalt verdient seine Ehefrau, die ein Kunstgewerbegeschäft in Baden-Baden betreibt.
1945
Wiedereinstellung als Hauptlehrer in Baden-Baden, 1946 krankheitsbedingt in den Ruhestand versetzt
1945
Bürgerrat in Baden-Baden, von der französischen Militärregierung ernannt
Haebler verfasst zahlreiche Bücher, insbesondere zur badischen Landesgeschichte.
ab 1956
Mitglied des Gemeinderates in Baden-Baden
1968
Im Zuge seines Wiedergutmachungsverfahrens wird Haebler zum Oberschulrat außer Dienst ernannt.
Rezeption
1917
Robert-Rissmann-Preis des Deutschen Lehrervereins
1963
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1963
Stadtarchivar in Baden-Baden ehrenhalber
Heimatpreis der Stadt Baden-Baden
Preis der Otto-Wels-Gesellschaft Baden-Baden
Ehrenvorsitzender der Philosophischen Gesellschaft Baden-Baden
Ehrenvorsitzender der SPD in Baden-Baden
Ehrenmitglied des Presseverbandes Baden
Ehrenmitglied des Landesvereins Badische Heimat
Ehrenmitglied des Historischen Vereins für Mittelbaden
Literatur
Karl Jörger: Rolf Gustav Haebler, in: Zeitschrift Baden-Württemberg, 1968, 2, S. 41.
Karl Jörger: Im Gedenken an Rolf Gustav Haebler, in: Die Ortenau, 54, 1974, S. 7-9.
Heinz Bischof: Rolf Gustav Haebler. Ein Lebensbild, in: Ekkhart, 1975, S. 55-59.
Volker Lenhart: Geschichte der Lehrerbewegung in Baden 1926-1976, Bühl 1976, S. 12-13.
Georg Polomski: Rolf Gustav Haebler. Ein Leben von 86 Jahren, das reiche Ernte brachte, in: Zwischen Murg und Kinzig, 1978, S. 460.
Helmut Bender: Rolf Gustav Haebler, in: Baden-Württembergische Biographien, 1, 1994, S. 126-127.
Schumacher 1995, S. 55.
Schröder 1995, S. 481.