Romuald Hilsenbeck

Verfolgung
11.03.1933
Hilsenbeck arbeitet als Postschaffner beim Postamt Stuttgart. Am 4. März 1933 wird er aus politischen Gründen von der Oberpostdirektion Stuttgart nach Waldsee versetzt. Dort soll er seinen Dienst am 13. März 1933 antreten. Am 11. März 1933 wird Hilsenbeck jedoch in Waldsee in »Schutzhaft« genommen und noch im März 1933 in das Konzentrationslager Heuberg verlegt. Während er sich in Haft befindet, wird Hilsenbeck am 24. April 1933 vorläufig des Dienstes enthoben, und ein förmliches Dienststrafverfahren wird gegen ihn eingeleitet. Am 2. August 1933 wird Hilsenbeck schließlich auf Entschließung des Reichspostministers und auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst entlassen. Am 23. Dezember 1933 wird Hilsenbeck in das Konzentrationslager Oberer Kuhberg verlegt, wo am 19. Mai 1934 seine Entlassung aus der Haft erfolgt.
07.12.1935
Hilsenbeck wird am 7. Dezember 1935 verhaftet. Inhaftiert wird er vermutlich in Stuttgart, im Konzentrationslager Heuberg und im Konzentrationslager Oberer Kuhberg. Am 30. Januar 1936 wird Hilsenbeck aus der Haft entlassen.
23.08.1944
Hilsenbeck wird am 23. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in »Schutzhaft« genommen und in Ulm inhaftiert. Am 29. August 1944 wird er aus der Haft entlassen.
Biografie
Juli 1916
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
ab Juni 1919
Tätigkeit im Dienst der Württembergischen Post- und Telegraphenverwaltung
Januar 1923
Verbeamtung
1924
Eintritt in die KPD
Dezember 1926
Planmäßige Anstellung als Postschaffner
April 1934
Warenverteiler bei der Firma Otto Rupp in Heilbronn
August 1939
Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg
April 1940
Einrichter bei der Firma Kodak in Stuttgart
August 1945
Mitglied des Gemeindebeirats in Stuttgart
August 1945
Erneut im Postdienst, zunächst als Postschaffner bzw. Postassistent, ab Februar 1949 als Postinspektor
ab Mai 1946
Mitglied des Gemeinderats in Stuttgart
1950
Erfolglose Kandidatur für den Landtag Württemberg-Baden
Literatur
Hermann Vietzen, Kurt Leipner (Hrsg.): Chronik der Stadt Stuttgart. 1945-1948, Stuttgart 1972, S. 117, 144, 151.
Schumacher 1995, S. 68.
Raberg 2001, S. 362.
Weik 2003, S. 314.
Weber Herbst 2008, S. 314.
Dokumente

Entlassungschein der Strafanstalt Ulm
Hilsenbeck wurde am 29. September 1944 - nach über einem Monat Haft - aus der »Schutzhaft« der Strafanstalt Ulm entlassen.

Schreiben der Oberpostdirektion Stuttgart
Die Oberpostdirektion Stuttgart berichtete am 4. April 1933 dem Reichspostministerium von dem bevorstehenden Dienststrafverfahren gegen Hilsenbeck.