Rudolf Pöhler

Parlament

1946
Verfassungsgebende Landesversammlung Württemberg-Baden (SPD, Wahlkreis 24 Pforzheim)

1946
Landtag Württemberg-Baden (SPD, Wahlkreis 24 Pforzheim)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 16.05.1874, Iserlohn
Ehe Hulda geb. Hädrich (1899)
Beruf Metallschleifer, Gewerkschaftsfunktionär
Kinder 5
Konfession Freireligiös
Verstorben 09.05.1961, Pforzheim

Verfolgung

19.07.1933
Pöhler ist Gewerkschaftssekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Pforzheim. Am 19. Juli 1933 wird er im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NS-Behörden entlassen. Anschließend ist Pöhler bis zum Ende des NS-Regimes arbeitslos.

August 1944
Pöhler wird im August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und in »Schutzhaft« genommen. Aufgrund seines hohen Alters von 70 Jahren wird er nach fünf Tagen wieder entlassen. Bei der Hausdurchsuchung, die im Zuge der Verhaftung durchgeführt wird, beschlagnahmen die NS-Behörden Pöhlers Bibliothek mit politischen Büchern.

Biografie

Ausbildung als Metallschleifer

1896
Eintritt in den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)

1897
Eintritt in die SPD

Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold

1906
Sekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV)

1909
Wohnhaft in Pforzheim

1914
Mitbegründer der Baugenossenschaft Arlinger in Pforzheim, zeitweise dort Vorstandsmitglied und Vorsitzender

1922
Stadtverordneter in Pforzheim

1926
Stadtrat in Pforzheim

1933
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Pforzheim

Beisitzer beim Oberversicherungsamt Karlsruhe

Juli 1933
Arbeitslos

nach 1945
Vorstandsmitglied und zeitweise Vorsitzender des Pforzheimer Gewerkschaftsbundes

nach 1945
Vorstandsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in Pforzheim

August 1945
Stadtrat in Pforzheim, zunächst von der US-amerikanischen Militärregierung berufen, ab 1947 gewählt

Oktober 1945
Kommissarischer Leiter des Arbeitsamtes in Pforzheim

Rezeption

1958
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

1966
Namenspatron der Rudolf-Pöhler-Allee in Pforzheim

Literatur

Karl Schroth: Und immer wieder für die Freiheit. Pforzheimer sozialdemokratische Arbeiterbewegung 1924-1939, Pforzheim 1977, S. 285-286, 317.

Hermann Rapp: Aus schwerer und bewegter Zeit. Erinnerungen und Aufzeichnungen, Pforzheim 1979, 321, 325.

Stefan Endlich: Für Freiheit und Menschenwürde. 100 Jahre IG Metall, Kösching 1991, S. 270-271.

Weik 2003, S. 112.

Kühnel 2009, 19, 26.