Rudolf Pöhler

Verfolgung
19.07.1933
Pöhler ist Gewerkschaftssekretär des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Pforzheim. Am 19. Juli 1933 wird er im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NS-Behörden entlassen. Anschließend ist Pöhler bis zum Ende des NS-Regimes arbeitslos.
August 1944
Pöhler wird im August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« verhaftet und in »Schutzhaft« genommen. Aufgrund seines hohen Alters von 70 Jahren wird er nach fünf Tagen wieder entlassen. Bei der Hausdurchsuchung, die im Zuge der Verhaftung durchgeführt wird, beschlagnahmen die NS-Behörden Pöhlers Bibliothek mit politischen Büchern.
Biografie
Ausbildung als Metallschleifer
1896
Eintritt in den Deutschen Metallarbeiter-Verband (DMV)
1897
Eintritt in die SPD
Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold
1906
Sekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV)
1909
Wohnhaft in Pforzheim
1914
Mitbegründer der Baugenossenschaft Arlinger in Pforzheim, zeitweise dort Vorstandsmitglied und Vorsitzender
1922
Stadtverordneter in Pforzheim
1926
Stadtrat in Pforzheim
1933
Vorsitzender des SPD-Ortsvereins in Pforzheim
Beisitzer beim Oberversicherungsamt Karlsruhe
Juli 1933
Arbeitslos
nach 1945
Vorstandsmitglied und zeitweise Vorsitzender des Pforzheimer Gewerkschaftsbundes
nach 1945
Vorstandsmitglied der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in Pforzheim
August 1945
Stadtrat in Pforzheim, zunächst von der US-amerikanischen Militärregierung berufen, ab 1947 gewählt
Oktober 1945
Kommissarischer Leiter des Arbeitsamtes in Pforzheim
Rezeption
1958
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
1966
Namenspatron der Rudolf-Pöhler-Allee in Pforzheim
Literatur
Karl Schroth: Und immer wieder für die Freiheit. Pforzheimer sozialdemokratische Arbeiterbewegung 1924-1939, Pforzheim 1977, S. 285-286, 317.
Hermann Rapp: Aus schwerer und bewegter Zeit. Erinnerungen und Aufzeichnungen, Pforzheim 1979, 321, 325.
Stefan Endlich: Für Freiheit und Menschenwürde. 100 Jahre IG Metall, Kösching 1991, S. 270-271.
Weik 2003, S. 112.
Kühnel 2009, 19, 26.