Stefanie Restle

Parlament

1950
Landtag Württemberg-Baden (SPD, Wahlkreis 1 Stuttgart)

1952
Verfassungsgebende Landesversammlung Baden-Württemberg (SPD, Wahlkreis Stuttgart IV)

1953
Landtag Baden-Württemberg (SPD, Wahlkreis Stuttgart IV)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 24.12.1901, Beuron
Ehe Unverheiratet
Beruf Kaufmännische Angestellte, Verwaltungsangestellte, Buchhalterin
Kinder Kinderlos
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 30.09.1978, Stuttgart

Verfolgung

Ende März 1933
Restle ist Angestellte des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland in Stuttgart. Ende März 1933 wird ihr von den NS-Behörden - zunächst ohne Angaben von Gründen - gekündigt. Im Mai 1933 erfolgt Restles Entlassung auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Restle legt gegen ihre Entlassung Beschwerde ein, hat damit jedoch keinen Erfolg.

Biografie

Tochter eines Försters

1907
Volksschule in Beuron

1914
Restle beginnt im Klosterinternat in Tutzing am Starnberger See eine Ausbildung als Missionslehrerin, die sie nach etwa einem Jahr abbricht.

Besuch des Beuroner Schwesternhauses, dort ein Jahr lang Ausbildung in Haushaltsführung

Kaufmännische Fachschule O. Kopp in Tuttlingen

Kaufmännisches Praktikum im Großhandel

Mai 1917
Kontoristin bei einer Holzgroßhandlung in Freiburg im Breisgau

1921
Aufenthalt in Norwegen, dort Kindermädchen und Haushaltshilfe einer norwegischen Arztfamilie, die Restle in Freiburg im Breisgau kennengelernt hat

1925
Restle kehrt aus Norwegen nach Deutschland zurück, um ihre Schwester, die ein Kind erwartet, im Haushalt zu unterstützen.

Ende 1926
Bürogehilfin beim Arbeitsamt Durlach

um Februar 1926
Eintritt in die SPD und gewerkschaftliches Engagement

Juli 1927
Stenotypistin beim badischen Innenministerium in Karlsruhe

Angestellte des badischen Landesamts für Arbeitsvermittlung

Frühjahr 1928
Angestellte des Landesarbeitsamts Südwestdeutschland in Stuttgart, dort ab Februar 1928 Tätigkeit bei der Kasse des Landesarbeitsamts

Mai 1933
Arbeitslos

November 1934
Stenotypistin beim Kaufhaus Tietz & Co. in Stuttgart

1935
Buchhalterin bei der Firma Auto-Staiger in Stuttgart, dort nach Beginn des Zweiten Weltkrieges Leiterin der Lohnbuchhaltung und nach 1945 Vorsitzende des Betriebsrates. Während des Zweiten Weltkrieges bemüht sich Restle um die ausländischen Zwangsarbeiter der Firma. In ihrem Arbeitszeugnis heißt es: »Mit besonderer Aufmerksamkeit hat sie sich mit dem Einsatz der Fremdarbeiter beschäftigt und alles versucht, um diesen Menschen in jeder Hinsicht behilflich zu sein und ihre Belange zu befriedigen.«

1948
Stadträtin in Stuttgart

1948
Restle betreut die Bibliothek des württembergischen Landeswirtschaftsamtes.

Mai 1949
Vermittlerin beim Arbeitsamt Stuttgart

Rezeption

1967
Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Literatur

Wolfgang Schmierer: Stefanie (Stefie) Restle. Für soziale Gerechtigkeit und Völkerfrieden, in: Frauen im deutschen Südwesten, hrsg. von Birgit Knorr, Rosemarie Wehling, Stuttgart 1993, S. 230-235.

Hans-Georg Wehling (Hrsg.): Baden-Württemberg. Vielfalt und Stärke der Regionen, Leinfelden-Echterdingen 2002, S. 377.

Weik 2003, S. 116.

Hochreuther 2012, S. 229.