Valentin Eichenlaub

Verfolgung
02.05.1933
Eichenlaub ist Regierungsrat im badischen Innenministerium. Am 2. Mai 1933 wird er aus politischen Gründen entlassen. Als rechtliche Grundlage für die Entlassung dient das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Nach einer Intervention der Zentrumspolitiker Ernst Föhr und Albert Hackelsberger zugunsten Eichenlaubs wird dieser im September 1933 wieder in den Staatsdienst aufgenommen, allerdings in niedrigerer Stellung bei der Gewerbeaufsicht.
26.08.1944
Eichenlaub wird am 26. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in Straßburg in »Schutzhaft« genommen. Am 10. Oktober 1944 wird er aus der Haft entlassen.
Biografie
1888
Volksschule in Herxheim
1896
Rauchmittel- und Zigarrenarbeiter
1902
Militärdienst in Germersheim
bis 1906
Tätigkeit als Zigarrenmacher
April 1906
Angestellter bei der Ländlichen Hauswebergenossenschaft Herxheim
1908
Gewerkschaftssekretär des Zentralverbands christlicher Tabakarbeiter Deutschlands in Heidelberg
1914
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg
November 1918
Parteisekretär der Zentrumspartei des Seekreises in Konstanz
29.11.1920
Berufung ins badische Arbeitsministerium als Regierungsrat, ab 1925 im Ministerium des Innern
ab 1921
Vorstandsmitglied des Landeskartells der christlichen Gewerkschaften Badens
Mitglied des katholischen Arbeitervereins
September 1933
Tätigkeit als Gewerbeinspektor
ab 1934
Kontakte zu Widerstandskämpfern und NS-Gegnern, unter anderem zu Jakob Kaiser, Joseph Ersing, Eugen Bolz, Joseph Andre und Reinhold Frank
1941
Gewerbekontrolleur beim Gewerbeaufsichtsamt in Baden
April 1943
Wohnsitz in Straßburg
November 1944
Wohnsitz in Donaueschingen
November 1945
Als Regierungsdirektor stellvertretender Leiter der Abteilung Arbeit des Landesbezirks Baden in Karlsruhe
Literatur
Klaus Eisele: Die »Aktion Goerdeler«. Mitverschwörer des 20. Juli 1944 im deutschen Südwesten. Biographische Skizzen, in: 20. Juli 1944 in Baden und Württemberg, hrsg. von Rudolf Lill, Michael Kißener, Konstanz 1994, S. 167-169.
Schumacher 1995, S. 31.
Michael Ruck: Korpsgeist und Staatsbewußtsein. Beamte im deutschen Südwesten 1928-1972, München 1996, S. 76, 141, 232.
Weik 2003, S. 293.