Valentin Eichenlaub

Parlament

1925
Landtag der Republik Baden (Zentrumspartei, Wahlkreis 4 Offenburg-Baden, ab 1929 Wahlkreis 7 Freiburg)

Partei vor 1933 Deutsche Zentrumspartei

nach 1945 -
Geburt 26.08.1882, Herxheim (Landau in der Pfalz)
Ehe Luise Karoline geb. Sickinger (1909)
Beruf Zigarrenmacher, Gewerkschaftsfunktionär, Regierungsrat
Kinder 2
Konfession Römisch-katholisch
Verstorben 18.04.1958, Karlsruhe

Verfolgung

02.05.1933
Eichenlaub ist Regierungsrat im badischen Innenministerium. Am 2. Mai 1933 wird er aus politischen Gründen entlassen. Als rechtliche Grundlage für die Entlassung dient das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Nach einer Intervention der Zentrumspolitiker Ernst Föhr und Albert Hackelsberger zugunsten Eichenlaubs wird dieser im September 1933 wieder in den Staatsdienst aufgenommen, allerdings in niedrigerer Stellung bei der Gewerbeaufsicht.

26.08.1944
Eichenlaub wird am 26. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in Straßburg in »Schutzhaft« genommen. Am 10. Oktober 1944 wird er aus der Haft entlassen.

Biografie

1888
Volksschule in Herxheim

1896
Rauchmittel- und Zigarrenarbeiter

1902
Militärdienst in Germersheim

bis 1906
Tätigkeit als Zigarrenmacher

April 1906
Angestellter bei der Ländlichen Hauswebergenossenschaft Herxheim

1908
Gewerkschaftssekretär des Zentralverbands christlicher Tabakarbeiter Deutschlands in Heidelberg

1914
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg

November 1918
Parteisekretär der Zentrumspartei des Seekreises in Konstanz

29.11.1920
Berufung ins badische Arbeitsministerium als Regierungsrat, ab 1925 im Ministerium des Innern

ab 1921
Vorstandsmitglied des Landeskartells der christlichen Gewerkschaften Badens

Mitglied des katholischen Arbeitervereins

September 1933
Tätigkeit als Gewerbeinspektor

ab 1934
Kontakte zu Widerstandskämpfern und NS-Gegnern, unter anderem zu Jakob Kaiser, Joseph Ersing, Eugen Bolz, Joseph Andre und Reinhold Frank

1941
Gewerbekontrolleur beim Gewerbeaufsichtsamt in Baden

April 1943
Wohnsitz in Straßburg

November 1944
Wohnsitz in Donaueschingen

November 1945
Als Regierungsdirektor stellvertretender Leiter der Abteilung Arbeit des Landesbezirks Baden in Karlsruhe

Literatur

Klaus Eisele: Die »Aktion Goerdeler«. Mitverschwörer des 20. Juli 1944 im deutschen Südwesten. Biographische Skizzen, in: 20. Juli 1944 in Baden und Württemberg, hrsg. von Rudolf Lill, Michael Kißener, Konstanz 1994, S. 167-169.

Schumacher 1995, S. 31.

Michael Ruck: Korpsgeist und Staatsbewußtsein. Beamte im deutschen Südwesten 1928-1972, München 1996, S. 76, 141, 232.

Weik 2003, S. 293.