Wilhelm Künzler

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Parlament

1946
Vorläufige Volksvertretung Württemberg-Baden (Vertreter der KPD)

Partei vor 1933 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

nach 1945 Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
Geburt 13.03.1906, Singen (Remchingen)
Ehe Anna geb. Maile (1930)
Beruf Handformer (Metallguss), Parteifunktionär
Kinder 1
Konfession Konfessionslos
Verstorben 26.12.1994, Remchingen

Verfolgung

Ende Januar 1933
Um einer Verhaftung durch die NS-Behörden zu entgehen, flieht Künzler Ende Januar 1933 nach Moskau und Prag. Er bleibt bis November 1934 im Exil.

26.01.1935
Künzler reist im November 1934 mit gefälschten Papieren nach Halle an der Saale. Dort ist er im kommunistischen Widerstand tätig, verteilt illegale Schriften und übermittelt Informationen ins Ausland. Am 26. Januar 1935 wird Künzler deshalb von der Gestapo in Halle an der Saale verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. Zunächst wird er im Polizeigefängnis Halle inhaftiert und nach ca. 14 Tagen ins Untersuchungsgefängnis Halle überstellt. Am 3. August 1935 verurteilt der Volksgerichtshof in Berlin Künzler wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwölf Jahren Haft sowie zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für zehn Jahre. Ab 3. August 1935 befindet sich Künzler in der Strafanstalt Berlin-Moabit, ab dem 5. September 1935 in der Strafanstalt Bruchsal und ab dem 23. März 1936 in der Strafanstalt Ludwigsburg, wo er Tüten kleben und Körbe flechten muss. Am 10. April 1945 wird Künzler schließlich aus der Haft befreit.

Biografie

ab 1912
Volksschule in Singen (Remchingen)

Lehre als Handformer (Metallguss) bei der Badischen Maschinenfabrik Sebold & Neff in Durlach

1923
Handformer bei der Maschinenbaugesellschaft in Karlsruhe-Mühlburg

1925
Handformer bei der Firma Josef Vögele in Mannheim

1926
Tätigkeit bei der Firma Haid & Neu in Karlsruhe

1926
Kurze Tätigkeit bei der Brückenbaufirma Stumpf in Bruchsal

1928
Tätigkeit bei der Firma Ruppel in Ludwigshafen

1930
Kurze Tätigkeit bei der Badischen Maschinenfabrik Sebold & Neff in Durlach

ab 1930
Arbeitslos infolge der Weltwirtschaftskrise

1932
Sekretär bei der Unterbezirksleitung der KPD in Pforzheim

ab Januar 1933
Tätigkeit für die KPD im Exil in Moskau und Prag

ab November 1934
Illegaler Aufenthalt in Halle an der Saale

Juli 1945
Bürgermeister von Singen (Remchingen), zunächst von den französischen Militärbehörden ernannt, ab 1946 gewählt

ab Februar 1954
Angestellter der Kölnischen Versicherungsgesellschaft Colonia

Literatur

Wilhelm Künzler: Aus meinem Leben, Karlsruhe 1980.

Gerhard Brändle: Gegen das Vergessen. Mut zum Widerstand – auch im Enzkreis, in: Der Enzkreis, 6, 1995, S. 166-167.

Weik 2003, S. 87.