Wilhelm Schifferdecker

Parlament

1919
Verfassunggebende Landesversammlung des freien Volksstaates Württemberg (SPD, Landesliste)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

nach 1945 Unbekannt
Geburt 30.01.1881, Schwenningen am Neckar
Ehe Maria geb. Maier (1903)
Beruf Mechaniker, Gewerkschaftsfunktionär
Kinder 8
Konfession Evangelisch
Verstorben 20.12.1946, Villingen im Schwarzwald

Verfolgung

17.03.1933
Schifferdecker wird am 17. März 1933 in Villingen in »Schutzhaft« genommen. Er wird zunächst ins Krankenhaus gebracht - möglicherweise als Folge von Misshandlungen durch die NS-Behörden. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wird Schifferdecker in das Gefängnis Villingen überstellt. Am 26. April 1933 wird er aus dem Gefängnis entlassen, und seine »Schutzhaft« in Hausarrest umgewandelt.

30.04.1933
Schifferdecker wird am 30. April 1933 verhaftet und in Villingen in »Schutzhaft« genommen. Am 6. Mai 1933 wird er aus der Haft entlassen.

30.06.1933
Schifferdecker ist Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Villingen. Im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften wird er zum 30. Juni 1933 aus dieser Stellung entlassen.

23.08.1944
Schifferdecker wird am 23. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in Villingen verhaftet. Weil er sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet, lässt die Polizei Villingen Schifferdecker von einem Arzt des Villinger Gesundheitsamtes untersuchen. Der Arzt erklärt Schifferdecker für haftunfähig, worauf dieser von der Polizei entlassen wird.

Biografie

Sohn eines Schäfers

Volksschule in Schwenningen

Lehre als Mechaniker in Schwenningen

Wanderschaft als Mechaniker

ab 1909
Funktionär des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart

Tätigkeit als Feinmechaniker bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim

November 1918
Zweiter Vorsitzender des Arbeiter-Ausschusses der Daimler-Werke in Stuttgart-Untertürkheim

ab 26.11.1918
Mitglied des Vollzugsausschusses des Arbeiterrates Groß-Stuttgart

1919
Stuttgarter Delegierter beim Ersten Reichsrätekongress in Berlin

Mitglied des Landesausschusses der Arbeiterräte in Württemberg

Mai 1919
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Villingen

1927
Stadtverordneter in Villingen und Vorsitzender des Villinger Ortsausschusses des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)

Juli 1933
Arbeitslos

Februar 1935
Tätigkeit als Hausierer für Öle und Fette

Literatur

Schröder 1995, S. 718.

Schumacher 1995, S. 138.

Mittag 1997, S. 181.

Raberg 2001, S. 785-786.

Weik 2003, S. 319.