Wilhelm Schifferdecker

Verfolgung
17.03.1933
Schifferdecker wird am 17. März 1933 in Villingen in »Schutzhaft« genommen. Er wird zunächst ins Krankenhaus gebracht - möglicherweise als Folge von Misshandlungen durch die NS-Behörden. Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt wird Schifferdecker in das Gefängnis Villingen überstellt. Am 26. April 1933 wird er aus dem Gefängnis entlassen, und seine »Schutzhaft« in Hausarrest umgewandelt.
30.04.1933
Schifferdecker wird am 30. April 1933 verhaftet und in Villingen in »Schutzhaft« genommen. Am 6. Mai 1933 wird er aus der Haft entlassen.
30.06.1933
Schifferdecker ist Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Villingen. Im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften wird er zum 30. Juni 1933 aus dieser Stellung entlassen.
23.08.1944
Schifferdecker wird am 23. August 1944 im Rahmen der »Aktion Gewitter« in Villingen verhaftet. Weil er sich in einem schlechten Gesundheitszustand befindet, lässt die Polizei Villingen Schifferdecker von einem Arzt des Villinger Gesundheitsamtes untersuchen. Der Arzt erklärt Schifferdecker für haftunfähig, worauf dieser von der Polizei entlassen wird.
Biografie
Sohn eines Schäfers
Volksschule in Schwenningen
Lehre als Mechaniker in Schwenningen
Wanderschaft als Mechaniker
ab 1909
Funktionär des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Stuttgart
Tätigkeit als Feinmechaniker bei Daimler in Stuttgart-Untertürkheim
November 1918
Zweiter Vorsitzender des Arbeiter-Ausschusses der Daimler-Werke in Stuttgart-Untertürkheim
ab 26.11.1918
Mitglied des Vollzugsausschusses des Arbeiterrates Groß-Stuttgart
1919
Stuttgarter Delegierter beim Ersten Reichsrätekongress in Berlin
Mitglied des Landesausschusses der Arbeiterräte in Württemberg
Mai 1919
Geschäftsführer des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV) in Villingen
1927
Stadtverordneter in Villingen und Vorsitzender des Villinger Ortsausschusses des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)
Juli 1933
Arbeitslos
Februar 1935
Tätigkeit als Hausierer für Öle und Fette
Literatur
Schröder 1995, S. 718.
Schumacher 1995, S. 138.
Mittag 1997, S. 181.
Raberg 2001, S. 785-786.
Weik 2003, S. 319.