Ausstellung „1915 – AGHET Weg der Tränen“ eröffnet
Eröffnung im Haus des Landtags: Präsidentin Muhterem Aras hat heute am Rande der Plenarsitzung die Ausstellung „1915 – AGHET Weg der Tränen“ eröffnet. Die Ausstellung wurde 2015 anlässlich des 100. Jahrestages des Genozids am armenischen Volk im damaligen Osmanischen Reich konzipiert. Die deutsche Künstlerin Prof. Lisa M. Stybor hat sich auf die Spuren der armenischen Todesmärsche begeben. An authentischen Orten entstanden ihre Zeichnungen, die Schicksale festhalten und dem Unsagbaren Ausdruck verleihen. Der Ausdruck „Aghet“ – „Katastrophe“ – wird von den Armeniern selbst im Zusammenhang mit dem Genozid verwendet.
„Die Vergangenheit – wie die Gegenwart – zeigen: Das armenische Volk hat schon zu lange und zu oft gelitten“, erklärte Landtagspräsidentin Aras. Sie sprach in ihrem Grußwort auch den jüngsten Militäreinsatz Aserbaidschans in der Konfliktregion Berg-Karabach an. Sei sei sehr froh, dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnehme, um vor allem die Zivilbevölkerung zu schützen, so Aras.
„Die armenische Diaspora lebt heute in vielen verschiedenen Staaten dieser Welt. Auch bei uns – in Baden-Württemberg – leben heute etwa 5000 Armenierinnen und Armenier. Manche kamen zum Arbeiten hier her, andere mussten fliehen und viele sind hier in Deutschland geboren. Sie alle sind ein Teil unserer Gesellschaft, ein Teil unseres Landes geworden. Ein Teil von Baden-Württemberg“, so die Landtagspräsidentin
Die Geschichte zeige, „wohin Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit führen können“, sagte die Präsidentin. Wozu all das führen kann, zeige auch die Ausstellung von Lisa M. Stybor im Foyer des Landtags in aller Deutlichkeit.