Im Bildungsausschuss:
MINT-Bildung als Grundlage für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit
Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Juni 2023, darüber beraten, wie die sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik an Schulen und in außerschulischen Projekten weiter gefördert werden können. Das hat die Ausschussvorsitzende Petra Häffner (Grüne) mitgeteilt.
Die Antragsteller der SPD-Fraktion wollten vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftemangels gerade im MINT-Bereich vom Kultusministerium wissen, welche konkreten Maßnahmen zur Stärkung des Bereichs vor allem an Schulen durchgeführt würden und wie diese evaluiert würden. Im schriftlichen Antrag an das Ministerium erkundigten sie sich Häffner zufolge zudem, wie der Fachkräftebedarf sowie die Ausbildungs- und Studierendenzahlen im MINT-Bereich in den kommenden Jahren abzuschätzen seien.
Im Ausschuss sei fraktionsübergreifend wie auch von Ministerin Theresa Schopper betont worden, dass Forschung und Entwicklung im MINT-Bereich sowie die Förderung von MINT-Bildung essentiell für Innovation, Wertschöpfung und die Wirtschaftsstärke des Landes sei. Von Ministeriumsseite sei in der Beantwortung eine Reihe an Maßnahmen und außerschulischen Projekten aufgeführt worden, die das Interesse an Mathematik und Naturwissenschaften ab dem frühkindlichen Bereich bis zum Studium verstärken sollen. So habe Ministerin Schopper darauf hingewiesen, dass an den allgemeinbildenden Schulen ein einstündiger Aufbaukurs Informatik und daran anknüpfend das Wahlfach Informatik in den Haupt-, Real- und Werkrealschulen eingeführt worden sei. An den Gymnasien werde für die Klassen 11 und 12 zudem das Basisfach Naturwissenschaften und Technik (NwT) ab dem Schuljahr 2023/2024 in die Regelphase überführt. Im Ausschuss sei betont worden, dass insbesondere der Einstieg von mehr Mädchen und Frauen von großer Bedeutung für die Fortentwicklung im MINT-Bereich sei, berichtete die Vorsitzende weiter. Schopper habe hier beispielhaft die Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ und die Online-Plattform CyberMentor, die Schülerinnen mit weiblichen Vorbildern im MINT-Bereich vernetzt, angeführt.
Von Oppositionsseite sei mit Blick auf die Situation bei den Studierendenzahlen und den demografischen Wandel nachgehakt worden, wie hoch die Abbruchquote bei MINT-Studiengängen sei. Laut Häffner habe Ministerin Schopper erklärt, dass aus den Abbruchquoten in besagten Studiengängen für das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst keine Rückschlüsse darüber möglich seien, wie viele der abbrechenden Studierenden in benachbarte Studiengänge oder Ausbildungsberufe gewechselt seien. Der Handlungsbedarf in der MINT-Bildung liege auf der Hand. Gleichzeitig betonte die Ministerin, so Häffner, dass in Deutschland Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels in allen Bereichen herrsche.