In der Sitzung am 18. Oktober 2023:
Akademisierung der Pflege- und Therapieberufe in Baden-Württemberg
Stuttgart. Wie weit ist die Akademisierung der Pflege- und Therapieberufe in Baden-Württemberg fortgeschritten? Welcher Weg muss noch gegangen werden und welche Maßnahmen muss die Landesregierung ergreifen? Mit diesen Fragestellungen hat sich der Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst auf Antrag der SPD-Fraktion in seiner Sitzung am Mittwoch, 18. Oktober 2023, befasst. Das hat die Vorsitzende Nese Erikli (Grüne) mitgeteilt.
„Die Materie ist komplex, viele verschiedene Partner arbeiten mit. Aber alle wollen im Bereich der Gesnundheitsfachberufe vorankommen,“ gab Nese Erikli die Auffassung von Ministerin Olschowski wieder. „Die Studienanfängerplätze in den Hebammenwissenschaften erfreuen sich einer sehr hohen Nachfrage an allen Standorten“, so die Ausschussvorsitzende. Die Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern sei wesentlich höher als die Anzahl der Studienplätze. Die Situation der Bewerbungen in den Studiengängen der Pflegewissenschaft verhalte sich im Vergleich zu den Vorjahren konstant, eine Vollauslastung bestünde nicht. Die Situation der Bewerbungen in den Studiengängen der Therapiewissenschaften Fachbereiche Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie gingen auseinander. Während an manchen Studienorten eine Auslastung von 100 Prozent erzielt werde, sei an anderen Standorten nur eine geringe Auslastung von etwa 40 Prozent zu verzeichnen.
Wie Erikli weiter ausführte, bewege sich die Akademisierungsquote in den Bereichen Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie weiterhin zwischen einem und neun Prozent. „Die Landesregierung will die Quote mit weiteren Ausbaumaßnahmen auf 17 Prozent steigern“, gab die Ausschussvorsitzende die Angaben des Ministeriums wieder. Mittel hierfür seien durch die Hochschulfinanzierungsvereinbarung (HoFV II) zur Verfügung gestellt worden. Im Bereich Hebammenwissenschaften sei die Vollakademisierung zum 1. Januar 2023 umgesetzt worden. Die Akademisierungsquote für die Pflegeberufe könne derzeit nicht aussagekräftig berechnet werden.
Im Ausschuss ist Erikli zufolge thematisiert worden, auch die Ausbildungsstätten für Gesundheitsfachberufe in freier Trägerschaft finanziell zu unterstützen. Diese freien Träger würden in der Regel ein Schulgeld erheben, da sie nicht an ein Krankenhaus angegliedert seien. Abschließend sagte Nese Erikli: „Wir sind nun insgesamt sehr gespannt auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrates, die für die nächsten Tage angekündigt sind.“