In der Sitzung am 17. Januar:
Landwirtschaftsausschuss berät über Bericht zu reduziertem Pflanzenschutzmitteleinsatz
Stuttgart. Der Ausschuss für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 17. Januar 2024, über den dritten Bericht der Landesregierung zum reduzierten Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg diskutiert. Das hat der Ausschussvorsitzende, der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn, mitgeteilt. In dem Bericht wurden außerdem Strategien zur Gesunderhaltung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen dargelegt.
Landesweit solle der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis zum Jahr 2030 um 40 bis 50 Prozent reduziert werden, berichtete Hahn aus der Sitzung mit Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Im vergangenen Jahr sei eine umfassende Evaluierung des Einsatzes chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel durchgeführt worden. Nach dem Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz ist das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz verpflichtet, dem Landtag jährlich einen schriftlichen Bericht über die Ergebnisse der Pflanzenschutzmittelreduktion vorzulegen.
Minister Hauk habe vor dem Gremium berichtet, das Betriebsmessnetz zur Ermittlung der Anwendungsmengen von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft sei mittlerweile etabliert. Der Ausgangspunkt für die Berechnungen sei der Mittelwert aus den Jahren 2016 bis 2019. Von dieser sogenannten Baseline aus werde für jedes Jahr die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln berechnet, wobei witterungsbedingt mit jährlichen Schwankungen zu rechnen sei. So habe im Jahr 2020 die ausgebrachte Menge an Pflanzenschutzmitteln 1.506 Tonnen betragen, was einen Rückgang vom berechneten Mittelwert um zwölf Prozent bedeute. Im Jahr 2021 seien 1.603 Tonnen verwendet worden, nur sechs Prozent weniger als die Baseline. Minister Hauk habe den geringeren Rückgang beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit der feuchten Witterung 2021 begründet. Die Daten für das Jahr 2022 seien noch nicht vollständig ausgewertet, aufgrund der trockeneren Witterung sei hier aber wieder mit einem verstärkten Rückgang zu rechnen.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich Hahn zufolge ob des Berichts optimistisch. Fraktionsübergreifend werde das aufgebaute Betriebsmessnetz als sinnvoll für die Datenerhebung angesehen. Auch die eingeführten 39 Demobetriebe zur Pflanzenschutzmittelreduktion seien positiv hervorgehoben worden. „Das Ziel, den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Land um 40 bis 50 Prozent zu reduzieren, halten wir für ambitioniert, aber hier ist Zuversicht angebracht. Dieses Thema hat noch viel Potenzial“, betonte Ausschussvorsitzender Hahn.