04. November 2019

Besuch im Deutschen Literaturarchiv Marbach

Landtagspräsidentin Muhterem Aras besucht am 4. November 2019 das Deutsche Literaturarchiv in Marbach mit konkreten Fragestellungen: Wie ist das Gedächtnis unseres Landes beschaffen? Zeigen die Schätze des Deutschen Literaturarchivs in Marbach die ganze Vielfalt des Landes? Sind Frauen, sind Ethnien sichtbar? Wie kann über Literatur Demokratiebildung gelingen? Wie sieht das Literaturarchiv der Zukunft aus? Direktorin Professorin Dr. Sandra Richter führt die Präsidentin durch die Bestände. „Es gab schon immer eine Austauschbewegung in Deutschland als Mittelland“, sagt Richter. Insofern sei Vielfalt sehr sichtbar. So seien aktuell der deutschsprachige Schweizer Autor Christian Kracht aufgenommen worden. Literaturzeugnisse jüdischer Autoren wie Franz Kafka seien häufig nach den 30er Jahren in Israel eingelagert. Richter erklärt, dass derzeit in der Bibliothek eine Sammlung mit Netzliteratur sowie Arbeiten junger Autoren aufgebaut werde, die in 20 Jahren auf geschichtliche Relevanz geprüft und ins Archiv übernommen würden.

Der stellvertretende Archivleiter Dr. Jan Bürger zeigt der Landtagspräsidentin ausgewählte Bestände wie das Jahrhunderttagebuch der Autorin Thea Sternheim oder Schriften von Else Lasker-Schüler, die mithelfen würden, Geschichte „von unten“ zu schreiben. Allzu oft folge Geschichtsschreibung der Medienstrategie der Machthaber, berichtete Bürger. Landtagspräsidentin Aras erkundigt sich bei der Leiterin der Museen, Professorin Dr. Heike Gfrereis, nach didaktischen Ideen bei der Vermittlung von Inhalten an die junge Generation. „Die Herausforderung, Demokratie- und Bildungsarbeit für junge Menschen attraktiv zu gestalten, müssen der Landtag wie auch das Literaturarchiv annehmen.“ Aras lobt vor dem Hintergrund die aktuelle Ausstellung „Hands on“ in der es um Schreiben und Poesie geht.