Automobilindustrie in Baden-Württemberg hat auch weiterhin gute Chancen, wettbewerbsfähig zu sein

Stuttgart. Um die europaweit zwölf Millionen Arbeitsplätze in der Automobilbranche zu sichern, möchte die Europäische Kommission die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des europäischen Automobilsektors bis zum Jahr 2020 mittels eines Aktionsplans stärken. Über die potentiellen Auswirkungen dieses Aktionsplans für den Automobilstandort Baden-Württemberg informierte sich der Ausschuss für Europa und Internationales im Rahmen einer Expertenanhörung am Donnerstag, 13. Juni 2013, im Landtag. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, der SPD-Abgeordnete Peter Hofelich, mit.

„Der Automobilbau ist die Schlüsseltechnologie in Baden-Württemberg“, betonte der Ausschussvorsitzende. „Alle Pläne der Europäischen Kommission, die den Automobilsektor betreffen, haben eine unmittelbare Auswirkung auf die Automobilbranche in Baden-Württemberg und die damit verbundenen Arbeitsplätze“, so Hofelich. Der Ausschuss für Europa und Internationales habe daher die Mitteilung der Europäischen Kommission zum Thema „CARS 2020: Ein Aktionsplan für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Automobilindustrie in Europa“ zum Anlass genommen, zu diesem Thema im Landtag eine öffentliche Anhörung zu veranstalten.

Nach Angaben Hofelichs informierte der Leiter des Referats „Nachhaltige Mobilität und Automobilindustrie der Generaldirektion Unternehmen und Industrie“ der Europäischen Kommission, Phillipe Jean, den Ausschuss über die aktuellen Aktivitäten der Europäischen Kommission im Rahmen des Aktionsplans „Cars 2020“. Als weitere Automobilexperten der Anhörung standen den Abgeordneten Prof. Dr.-Ing. Jochen Wiedemann (Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart), Ulrich P. Hermani (Geschäftsführer VDMA Baden-Württemberg) und Jörg Hofmann (Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg) Rede und Antwort. In der Anhörung seien insbesondere das Potential der in Baden-Württemberg ansässigen Automobilhersteller im Hinblick auf eine Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit diskutiert worden, berichtete der Vorsitzende des Ausschusses.

Mit ihrem Aktionsplan strebt die Europäische Kommission Hofelich zufolge eine Förderung der Investitionen in fortgeschrittene Technologien und in Innovationen zur Entwicklung umweltverträglicherer Fahrzeuge an. Die Automobilindustrie solle auf europäischer Ebene künftig beim Zugang zum Weltmarkt stärker unterstützt werden. Zudem sei vorgesehen, Investitionen in Qualifikationen und Ausbildung im Automobilsektor in den nächsten Jahren vermehrt zu fördern. Auch die Marktbedingungen für umweltgerechte Fahrzeuge sollten künftig innerhalb der Europäischen Union verbessert werden, so Hofelich abschließend.