Berufliche Gymnasien sind Erfolgsmodell
Stuttgart. Der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 22. April 2015, mit dem bedarfsgerechten Ausbau beruflicher Gymnasien befasst. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Siegfried Lehmann, mitteilte, habe die Enquetekommission „Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft“ im Jahr 2010 dazu auch Handlungsempfehlungen gegeben. „Berufliche Gymnasien in Baden-Württemberg sind ein Erfolgsmodell. Die Ziele unserer Enquete wurden in diesem Bereich erreicht“, zog Lehmann ein positives Fazit.
Man sei fraktionsübergreifend angetreten, quasi einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einem beruflichen Gymnasium zu ermöglichen. „Es war unser Ziel, die beruflichen Gymnasien bedarfsgerecht auszubauen“, berichtete der Ausschussvorsitzende. Im Schuljahr 2010/2011 hätten 27.200 Bewerber einer rechnerischen Kapazität von 18.900 Plätzen gegenübergestanden, was einer Quote von 69,6 Prozent entsprochen habe. Im Schuljahr 2014/2015 habe sich diese Quote bei konstanter Bewerberzahl auf 91,6 Prozent verbessert. „Heute kann das Ziel einer 100-prozentigen Aufnahme erfüllt werden. Wir haben mit 225 Standorten eine gute, flächendeckende Abdeckung bei den beruflichen Gymnasien im Land“, stellte Lehmann fest. Es gebe nur noch wenige Landkreise, in denen Nachsteuerungsbedarf bestehe. „Die Absolventen der beruflichen Gymnasien sind für den Arbeitsmarkt besonders attraktiv, da die allgemeine Hochschulreife sowohl mit einer hohen Allgemeinbildung als auch mit einer fachtheoretischen und fachpraktischen Bildung verbunden ist“, erklärte Lehmann.
Die jährliche Vergabe und Belegung der Schulplätze in den Eingangsklassen der öffentlichen beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg sei ein dynamischer Prozess. Wie Lehmann darlegte erstrecke sich dieser über mehrere Monate im Jahr. Er beginne mit der Bewerbung der Schüler bis zum 1. März in der Regel auf Basis ihres letzten Halbjahreszeugnisses, setze sich mit der definitiven Zusage eines Platzes bzw. der Vermittlung alternativer Plätze am Schuljahresende im Sommer fort und dauere aufgrund nicht angetretener Plätze und der Einbeziehung von Nachrückern bis in die ersten Wochen des neuen Schuljahres im September an.