Ehrenamtspreis abgelehnt
Anerkennung, aber kein spezieller Preis für Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund: Stuttgart. Dass Integration Anerkennung braucht, darüber war sich der Integrationsausschuss des Landtags in seiner Sitzung am Mittwoch, 7. März 2012, einig. Ein Antrag der CDU-Fraktion auf Einführung spezieller Ehrenamtspreise für ein besonders hervorragendes ehrenamtliches Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund bzw. für besondere Bemühungen von Vereinen und Organisationen um die interkulturelle Öffnung fand jedoch nicht die erforderliche Mehrheit. Dies teilte die Vorsitzende des Gremiums, die CDU-Abgeordnete Katrin Schütz, mit. „Das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund bleibt gegenwärtig trotz zum Teil positiver Entwicklungen hinter dem ehrenamtlichen Engagement der Gesamtbevölkerung zurück“, stellte die Vorsitzende fest. Dies gelte insbesondere für Hilfsorganisationen, die nicht zuletzt auf Nachwuchs aus allen Bevölkerungskreisen angewiesen seien. Ehrenamtliches Engagement vermittle einerseits gesellschaftliche Anerkennung und wirke so als „Katalysator für Integration.“ Andererseits fördere das Eintreten für die Belange der Gemeinschaft die Identifikation mit derselben, was die integrative Wirkung des Ehrenamts weiter stärke.
„Um das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern, ist es notwendig, dass herausragende Beispiele für ehrenamtliches Engagement und interkulturelle Öffnung seitens des Landes besondere Anerkennung und Wertschätzung erfahren, damit sie öffentlich stärker wahrnehmbar gemacht werden“, sagte Schütz. Umso bedauerlicher sei es, dass der entsprechende Antrag der CDU abgelehnt worden sei. Die Regierungsfraktionen hätten die Auffassung vertreten, eine besondere Form der Anerkennung für eine Bevölkerungsgruppe entspräche nicht dem gesamtgesellschaftlichen Charakter des ehrenamtlichen Engagements und führe als falsches politisches Signal eher zu einer weiteren Separierung. Ziel sei eine inklusive Gesellschaft.