In Baden-Württemberg werden mehrere Millionen Privatgärten bewirtschaftet
Stuttgart. Mit Privatgärten in Baden-Württemberg hat sich der Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 10. Juni 2015, anlässlich der Beratung eines Antrags der CDU-Fraktion befasst. Dies teilte der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, mit. Zuletzt sei im Jahr 1998 vom Statistischen Landesamt die Zahl der Haushalte mit Gärten erhoben worden. Demnach hätten damals von insgesamt 4,59 Millionen Haushalten im Südwesten 2,47 Millionen Haushalte, also mehr als jeder zweite, einen Garten bewirtschaftet. Die Gesamtfläche der Gärten habe im Jahr 1998 rund 100.000 Hektar eingenommen. Die Gestaltung und Nutzung der Privatgärten sei vielfältig: Diese reichten von reinen Ziergärten über Nutzgärten mit Obst- und Gemüseanbau bis hin zu naturnahen Biotopgärten.
Nach Angaben Traubs war der Hintergrund des Antrags die Initiative „Natur im Garten“ im österreichischen Land Voralberg, mit der Gärten ausgezeichnet werden, die in besonderer Weise im Einklang mit der Natur stehen. Mit dem Antrag habe in Erfahrung gebracht werden sollen, ob auch in Baden-Württemberg eine solche Initiative möglich sei.
Dem Ausschussvorsitzenden zufolge gibt es in Deutschland bereits Initiativen, die ähnliche Ziele verfolgen, etwa die Initiative „Naturgarten e.V.“. In Baden-Württemberg plane der Verein Bodenseeregion, mit der Plakette „Natur im Garten“ eine Komponente der Initiative aus Voralberg umzusetzen. Mit dieser Plakette sollten naturnahe Gärten grenzüberschreitend im Bodenseeraum zertifiziert werden. Derzeit prüfe das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz eine finanzielle Unterstützung des Vorhabens. Das Ministerium habe mitgeteilt, dass aufgrund der bereits vorhandenen Strukturen und Aktivitäten nicht vorgesehen sei, eine neue Initiative unter der Trägerschaft des Landes ins Leben zu rufen, berichtete Traub.