Landtag erinnert an Opfer des NS-Regimes
Stuttgart/Ludwigsburg. Mit einer zentralen Gedenkfeier in Ludwigsburg erinnert der Landtag von Baden-Württemberg am Mittwoch, 27. Januar 2016, an die Opfer des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stehen in diesem Jahr die Überlebenden der Nazi-Verbrechen. Zu der Veranstaltung werden rund 300 Teilnehmer erwartet.
Die Gedenkfeier beginnt um 14 Uhr im Forum am Schlosspark in Ludwigsburg. Nach der Begrüßung durch den Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec wird Landtagspräsident Wilfried Klenk (CDU) eine Gedenkrede halten. Außerdem sprechen Wolfram Slupina von der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen und Jana Mechelhoff-Herezi von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Es folgt ein Gespräch mit den beiden Zeitzeugen Werner Speidel, Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen aus Stuttgart, und Horst Selbiger, Ehrenpräsident von Child Survivors Deutschland e.V. in Berlin. Danach führt die Kunstschule Labyrinth Ludwigsburg das inklusive Generationentheaterprojekt „Tell – Der Apfelschuss“ auf.
Im Anschluss sind alle Besucherinnen und Besucher zu Gesprächen und Begegnungen eingeladen. Bei dieser Gelegenheit informieren Opferorganisationen an Ständen über ihre Arbeit. Des Weiteren wird die Ausstellung „Standhaft trotz Verfolgung – Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime“ gezeigt. Zu sehen bekommen die Teilnehmer der Veranstaltung auch Aquarelle des ehemaligen KZ-Häftlings Johannes Steyer und einen Gemäldezyklus des Künstlers Heinz Tetzner. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkfeier von Aaron Weiss (Komponist, Pianist) und Sandro Roy (Geige).
Seit der 27. Januar im Jahr 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt wurde, veranstaltet der Landtag von Baden-Württemberg seine Feiern an diesem Tag nicht nur in Stuttgart, sondern auch an verschiedenen Gedenkorten außerhalb der Landeshauptstadt. Das Datum erinnert an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945.