Landtagspräsident Guido Wolf: Junge Menschen sollen zu aktiven, kundigen Europäern werden
Stuttgart. „Wir müssen alles daran setzen, dass junge Menschen zu aktiven, kundigen Europäern werden, die sich von Problemen und den inneren Widersprüchen der EU nicht schrecken lassen, sondern die es spannend finden, nach Lösungen zu suchen.“ Dies betonte Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) bei der Präsentation preisgekrönter Arbeiten des 59. Europäischen Wettbewerbs am Europatag, 9. Mai 2012, im Landtag. Die Schau umfasste 44 Exponate, die von baden-württembergischen Schülern im Alter zwischen sechs und 20 Jahren geschaffen worden waren.
Der Landtagspräsident erinnerte daran, dass vor sechs Jahrzehnten mit einem Plakat für die Schaffung des Landes Baden-Württemberg geworben worden sei, das den Südweststaat als ersten Schritt zum vereinigten Europa bezeichnet habe. „Baden-Württemberger sein hieß also von Anfang an auch Europäer sein!“ Und dies gelte zwei Generationen später noch immer, so Wolf. Dass sich auch die nächste Generation dieses Selbstverständnis zu eigen mache, dafür sprächen die prämierten Arbeiten des 59. Europäischen Wettbewerbs. Der Landtagspräsident konnte stellvertretend für die über 3.000 Preisträgerinnen und Preisträger im Land acht Schülerinnen willkommen heißen.
Die Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre haben laut Wolf gezeigt, dass Europa mühselig, kompliziert und konfliktträchtig ist. Vor diesem Hintergrund sei der Europäische Wettbewerb ein „sehr probater Weg“, um aus jungen Menschen Europäer zu machen. Und weiter: „Wir brauchen den Europäischen Wettbewerb – vielleicht sogar mehr denn je! Aufmerksamkeit und Unterstützung für ihn sind gewinnträchtige politische Investitionen.“
Im Anschluss an das Grußwort des Landtagspräsidenten stellten der Präsident des Landeskomitees Baden-Württemberg der Europäischen Bewegung Deutschland, Prof. Dr. Christian O. Steger, und die Landesgeschäftsführerin der Europa-Union Baden-Württemberg, Bettina Kümmerle, den seit 1954 veranstalteten Schülerwettbewerb und seine Zielsetzung näher vor.
Hintergrund für die Redaktionen:
Europäischer Wettbewerb
Der Europäische Wettbewerb ist der traditionsreichste deutsche Schülerwettbewerb zu europäischen Themenstellungen. Er greift sowohl Themen auf, die in den aktuellen Programmen des Europarates und der EU-Kommission einen hohen Stellenwert einnehmen, als auch Fragestellungen, die für den Prozess der europäischen Einigung unabdingbar sind: die Erziehung zu Demokratie und Toleranz, die Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten, den Schutz von Minderheiten und die Wahrung des kulturellen Erbes in Europa ebenso wie die Zivilgesellschaft und multikulturelles Lernen.
Der Europäische Wettbewerb wendet sich an Schülerinnen und Schüler aller Schularten und Jahrgangsstufen und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, in Baden-Württemberg auch unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Kultus, Jugend und Sport. Leitthema für 2012 war das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen.
Europa-Union
Die Europa-Union Deutschland ist ein überparteilicher Verband, der seit über 60 Jahren unter dem internationalen Dachverband der Europäischen Bewegung in der Gesellschaft durch zahlreiche Aktivitäten und Veranstaltungen auf ein geeintes, demokratisches Europa in Frieden, Freiheit und Wohlstand hinwirkt.
Der Landesverband Baden-Württemberg zählt neben vielen parteilosen Persönlichkeiten viele führende Politiker aus den Reihen von CDU, Grünen, SPD und FDP. Alle zwölf Europaabgeordneten aus Baden-Württemberg sind Mitglied der Europa-Union. Im neuen Landtag von Baden-Württemberg gehören aktuell 57 Abgeordnete aus CDU, Grünen, SPD und FDP der Europa-Union an. Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist ebenso langjähriges Mitglied der Europa-Union wie sein Vorgänger Stefan Mappus und der heutige EU-Kommissar Günther H. Oettinger. Über 120 Kommunen im Land unterstützen die Arbeit der Europa-Union durch eine Mitgliedschaft.
Auch in der Spitze des Bundesverbandes spiegelt sich ihr überparteiliches Profil wider. Neben dem Präsidenten, Rainer Wieland MdEP (CDU/EVP), finden sich im Präsidium unter anderen parteilosen Mitgliedern der Europa-Union Deutschlands Reinhard Bütikofer MdEP (Grüne/EFA), Eva Högl MdB (SPD) und Michael Theurer MdEP (FDP/ALDE).
Europäische Bewegung
Die Europäische Bewegung Deutschland ist der überparteiliche nichtstaatliche Dachverband von mehr als 200 Verbänden und Organisationen, die sich aktiv für die europäische Einigung einsetzen. Sie bildet die deutsche Sektion der in mehr als 40 europäischen Staaten vertretenen Internationalen Europäischen Bewegung. Die Europäische Bewegung Deutschland repräsentiert die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Kräfte in der Bundesrepublik Deutschland. An ihrer Spitze stehen namhafte Persönlichkeiten des politischen Lebens. Präsident ist der frühere baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Dieter Spöri.
Das Landeskomitee Baden-Württemberg wurde 1981 gegründet. Es ist der Zusammenschluss der Bürgerkomitees, die sich anlässlich der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament (1979) gebildet hatten. Im Landeskomitee sind zahlreiche Verbände und Organisationen, die Kirchen und die im Landtag vertretenen Parteien Mitglied. Präsident ist Prof. Dr. Christian O. Steger