Landwirtschaftsausschuss diskutiert über zukunftsfähige Nutztierhaltung
Stuttgart. Der Ausschuss für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat sich in seiner Sitzung am Mittwoch, 21. September 2022, auf Antrag der FDP/DVP-Fraktion mit der Entwicklung nutztierhaltender Betriebe in Baden-Württemberg, insbesondere dem Potenzial digitaler Technologien zur Verbesserung des Tierwohls, befasst. Das teilte der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Martin Hahn, mit. „Die Nutztierhaltung und die Erhaltung von Grünlandflächen für Raufutterfresser sind zentrale Themen für die Zukunft unserer Landwirtschaft“, sagte Hahn.
Die Gremiumsmitglieder diskutierten Hahn zufolge, wie sich zunehmend komplexere Zusammenhänge in der Nutztierhaltung im Hinblick auf Tierwohl, Klima- und Umweltschutz und Ernährungssicherheit im vergangenen Jahr auf die Betriebszahlen ausgewirkt haben. Gerade in der Schweine- und Rinderhaltung und dort insbesondere in der Milchviehhaltung sei nach Angaben von Ministeriumsseite auch in den kommenden drei Jahren von zahlreichen Betriebsaufgaben und einem Bestandsabbau auszugehen. Die Antragssteller erfragten vom Ministerium zudem, wie die rechtlichen Veränderungen bei der Kennzeichnung in der Nutztierhaltung, mittels elektronische Ohrmarke oder injizierbarem Transponder, zu bewerten seien, wie der Ausschussvorsitzende mitteilte. Die Verwendung von Ohrmarken sei von der EU verpflichtend vorgeschrieben und demnach als Unionsrecht auch bei der Weidehaltung zu achten, gab Hahn die Ausführungen des Landwirtschaftsministers Peter Hauk (CDU) wieder.
Zudem standen digitale Lösungsansätze zur Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit im Fokus, berichtete der Ausschussvorsitzende. In der Beantwortung des Antrags seien eine Reihe an Projekten und digitalen Tools vorgestellt worden, die im Rahmen des Programms „Landwirtschaft 4.0 – nachhaltig.digital“ entwickelt wurden und miteinander verknüpft Landwirtinnen und Landwirte in der Verbesserung des Tierwohls stärker unterstützen sollen. Die Gremiumsmitglieder bedankten sich fraktionsübergreifend für die ausführliche Stellungnahme von Ministeriumsseite, so Martin Hahn.