Präsidentin Aras: Der 8. Mai mahnt zur Verteidigung der Demokratie
Stuttgart. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) ruft zum 80. Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus und Krieg dazu auf, die Demokratie entschlossen gegen ihre Feinde zu verteidigen. „Wir spüren, wie der Geschichtsrevisionismus zunimmt und der Rechtsextremismus erstarkt. Heute gilt es mehr denn je, die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen. Es gilt, die Menschenwürde zu schützen und die Demokratie zu verteidigen“, erklärt die Landtagspräsidentin.
Der 8. Mai 1945 markiere einen Wendepunkt, so Aras. Deutschland habe sich von einer mörderischen Diktatur zu einer gefestigten Demokratie entwickelt. „Wenn wir an das Deutschland vor 80 Jahren denken, grenzt es an ein Wunder, wo wir heute stehen. Wir sind eines der friedlichsten, freiheitlichsten, demokratischsten und wohlhabendsten Länder der Welt“, bilanziert die Landtagspräsidentin. Zu verdanken habe man das den europäischen Nachbarn, die die die Hand zur Versöhnung gereicht haben, aber auch den USA, denen die Demokratisierung Deutschlands ein großes Anliegen war.
„Vor allem können wir dankbar sein für unser Grundgesetz. Es wurde ebenfalls am 8. Mai beschlossen, vier Jahre nach Ende des furchtbaren Weltkriegs. Das Wertefundament des Grundgesetzes verstehen wir erst so richtig, wenn wir erkennen, wie die NS-Diktatur die parlamentarische Demokratie und den Rechtstaat abschaffte“, so Aras. Erst durch die Befassung mit der NS-Diktatur sei zu verstehen, „warum in unserer Verfassung die Wahrung der Menschenwürde, das Grundrecht auf Asyl oder auch das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen so prominent platziert sind“.
Aus Anlass des Jahrestags der Befreiung Deutschlands von Nationalsozialismus und Krieg finden sich die Landtagspräsidentin, die Mitglieder des Landtags von Baden-Württemberg sowie weitere Gäste im Vorfeld der 122. Sitzung des Landtags am Mittwoch, 14. Mai 2025, zu einer Kranzniederlegung mit stillem Gedenken am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenberg-Platz beim Alten Schloss in Stuttgart ein. Im Anschluss spricht die Präsidentin zu Beginn der Plenarsitzung Gedenkworte, gefolgt von einer Gedenkminute.
Der Landtag von Baden-Württemberg würdigt das Kriegsende in Europa vor 80 Jahren mit verschiedenen Veranstaltungen im Jahresverlauf und nimmt dabei unterschiedliche Perspektiven der Nachkriegsentwicklung in den Blick. Beleuchtet wird beispielsweise die juristische Aufarbeitung der Shoah und der nationalsozialistischen Verbrechen. Auch dem Schicksal der Heimatvertriebenen ist eine Veranstaltung gewidmet.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es hier(externer Link).