Projekte in Blumberg, Beuren, Bad Dürrheim und Bernau erhalten Zuschüsse aus der Tourismusinfrastrukturförderung
Stuttgart. Aus dem Programm Tourismusinfrastruktur können jetzt vier weitere kommunale Projekte gefördert werden. Die hierfür erforderliche Zustimmung erteilte der Finanz- und Wirtschaftsausschuss nach Angaben seines Vorsitzenden, des CDU-Abgeordneten Karl Klein, am Donnerstag, 19. September 2013. So erhalten die Stadt Blumberg für den dritten Sanierungsabschnitt der „Sauschwänzlebahn“ 1,76 Mio. Euro, die Gemeinde Beuren für den Umbau der Panorama Therme 1,09 Mio. Euro, die Stadt Bad Dürrheim für die Neugestaltung des Kurparks 1,06 Mio. Euro und die Gemeinde Bernau für die Modernisierung des Kurhauses 992.665 Euro.
Förderung „Sauschwänzlebahn“ in Blumberg
Wie Ausschussvorsitzender Klein ausführte, ist die Stadt Blumberg als Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen Eigentümerin der Museumsbahn Wutachtal „Sauschwänzlebahn“. Zur Erhaltung der Strecke und aus Gründen der Betriebssicherheit müsse die Stadt weitere Sanierungsmaßnahmen an den Bauwerken wie Tunnel, Oberbauanlagen, Durchlässen, Bahnsteigen und Bahnhöfen vornehmen. Wegen des Denkmalschutzes seien bei allen Maßnahmen Mehraufwendungen erforderlich. 1988 sei die Wutachtalbahn zum technischen Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt und 2007 als technisches Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch Baden-Württemberg eingetragen worden. Die denkmalgerechte Sanierung stelle für die Denkmalpflege in Baden-Württemberg aufgrund der technischen, wissenschaftlichen, baugeschichtlichen und historischen Bedeutung sowie wegen des dokumentarischen Seltenheitswerts der Museumsbahn ein Leuchtturmprojekt dar. Die jetzt vorgesehenen Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von rund 4,5 Mio. Euro seien notwendig, um die Strecke zu erhalten und weiter nutzen zu können. Der Ausschuss habe deshalb eine Förderung in Höhe von 1,76 Mio. Euro einstimmig befürwortet. „Die Museumsbahn ist eine touristische Hauptattraktion von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung für diesen strukturschwachen Bereich im Schwarzwald-Baar-Kreis“, sagte der Ausschussvorsitzende.
Umbau und Erweiterung der Panorama Therme in Beuren
Die Eingangshalle der Panorama Therme in Beuren sei seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1977 nicht mehr grundlegend saniert worden, berichtete Klein weiter. Die Dämmung des Gebäudes sei mangelhaft, auch die Lüftungsanlage entspreche nicht mehr heutigen Anforderungen, da unter anderem keine Wärmerückgewinnung erfolge. Im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen im Eingangsbereich sei es notwendig, einen neuen Windfang zu bauen. Bei der Neugestaltung der WC-Anlagen werde insbesondere auf die Gewährleistung der Barrierefreiheit geachtet. Außerdem sei vorgesehen, den Brandschutz erheblich zu verbessern und die Beleuchtung im Eingangsbereich komplett auf LED-Leuchten umzustellen. „Die vorgesehenen Maßnahmen machen sowohl aus ökologischer, ökonomischer als auch aus sozialer Sicht Sinn für einen nachhaltigen Betrieb der Panorama Therme“, so Klein. Mit dem Umbau und der Erweiterung der Eingangshalle werde dafür gesorgt, dass auch die große Anzahl an körperlich beeinträchtigten Gästen problemlos eintreten könne und dort ein angemessener Warte- sowie Kassen- und Informationsbereich zur Verfügung stehe. Durch den Einbau der neuen Lüftungsanlage, den Einsatz von LED-Beleuchtung im Eingangsbereich und die Fassadensanierung sei eine Reduzierung des CO2-Ausstosses von insgesamt rund 32 t/Jahr möglich. Die Kosten für die geplanten Maßnahmen bezifferte Klein mit 2,83 Mio. Euro. Der vom Ausschuss einstimmig genehmigte Zuschuss betrage 1,09 Mio. Euro. „Durch dieses Vorhaben kann die Panorama Therme als erfolgreiche Tourismusinfrastruktureinrichtung nachhaltig gestärkt werden und in der Folge die touristische Wertschöpfung erhöht werden“, erklärte Klein.
Neugestaltung Kurpark in Bad Dürrheim
Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden ist in Bad Dürrheim vorgesehen, den Weg zwischen Solemar und Kurpark als „Prädikatsallee“ auszubauen, die mit allen fünf Sinnen erlebbar sein soll. Dafür sollen unter anderem ein Gradierwerk, ein neuer Seminar- und Ruheraum, Kneippbereiche, verschiedene Infotainment-Stationen sowie eine Fühl- und Riechstation gebaut und den Gästen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. In der Mitte der Anlage sei ein Kneipp-Platz geplant. Darüber hinaus solle in einer Salinenwelt eine Salz-Saunakabine für ca. 60 Gäste entstehen. Im gesamten Freibereich würden Verbindungen zwischen den einzelnen Angebotsbereichen der Solemar-Therme und des Kurparks geschaffen. Ziel der beantragten Maßnahme sei es, die Bad Dürrheimer Prädikate „Heilklimatischer Kurort“, „Soleheilbad“ und „Kneipp-Kurort“ noch attraktiver zu gestalten und somit den Kur- und Erlebnispark mit dem Wellness- und Gesundheitszentrum Solemar verschmelzen zu lassen. Bei den neuen Einrichtungen werde auf eine hohe Wärmedämmung geachtet, um die Energiekosten und den CO2-Ausstoss zu verringern. Nach Umsetzung des Projekts seien erstmals alle Freiflächenangebote der Solemar-Therme barrierefrei miteinander verbunden. Die mit insgesamt 2,57 Mio. Euro veranschlagten Maßnahmen sichern laut Klein der Stadt Bad Dürrheim mittel- wie auch langfristig die touristische Konkurrenzfähigkeit. Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss habe deshalb dem Zuschuss in Höhe von 1,06 Mio. Euro einstimmig zugestimmt.
Modernisierung des Kurhauses in Bernau
Die vierte Forderung, der der Ausschuss zugestimmt hat, betrifft Klein zufolge das Kurhaus in der Gemeinde Bernau im Landkreis Waldshut. Hierbei handle es sich um eine zentrale touristische Einrichtung, da sämtliche größere touristische Veranstaltungen in den dortigen Räumlichkeiten stattfänden. Aus Gründen der Betriebssicherheit und zur Reduzierung der laufenden Unterhaltungskosten solle das 1966 in Betrieb genommene und 1987 erweiterte Kurhaus nun modernisiert, umgebaut und energetisch saniert werden. Im Einzelnen solle der Eingangsbereich verlegt und mit automatischen, barrierefreien Türen versehen werden, eine barrierefreie sanitäre Anlage nach neuesten energetischen Standards mit separatem Zugang vom Kurpark her gebaut sowie aufgrund heute geltender Statikvorgaben der Dachstuhl komplett erneuert werden. Außerdem solle der Gastraum von 30 auf 50 Plätzen erweitert und die anliegende Terrasse neu gestaltet werden. Schließlich solle ein neuer Lastenaufzug vom Erdgeschoss zum Obergeschoss eingebaut werden. Die Außenwände sollen laut Klein thermisch saniert und die Fenster durch dreifach verglaste Elemente ersetzt werden, um den CO2-Ausstoss bzw. die Energiekosten zu reduzieren. Die Gesamtkosten für die Kurhaus-Modernisierung beliefen sich auf 2,27 Mio. Euro. „Mit diesem Vorhaben kann die Gemeinde ihren Freizeit- und Erholungswert steigern und das Ensemble Kurhaus, Rathaus, Museum, Touristinformation und Kurpark noch attraktiver und nutzungsfreundlicher gestalten“, erklärte Klein. Deshalb habe der Ausschuss eine Förderung in Höhe von 992.665 Euro einstimmig befürwortet.