Sonderausschuss „Amoklauf“ veranstaltet LAN-Party
Abgeordnete verschaffen sich Einblick in Nutzung und Gefahren von Computerspielen Stuttgart. Einen realistischen Einblick in den Ablauf einer sogenannten LAN-Party haben sich Mitglieder des Sonderausschusses „Konsequenzen aus dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen: Jugendgefährdung und Jugendgewalt“ sowie weitere Abgeordnete am gestrigen Dienstagabend, 24. November 2009, verschafft. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich vernetzten die Teilnehmer ihre Computer zu einem lokalen Netzwerk, einem Local Area Network (LAN), um auf diese Weise Computerspiele gemeinsam zu spielen und ihre Erfahrungen anschließend auszutauschen. Beteiligt an der LAN-Party, die im Eingangsbereich des Hauses der Abgeordneten stattfand, waren außer den 14 Parlamentariern Jugendliche aus Stuttgart, Medienpädagogen, Schulleiter sowie Vertreter der Bundeszentrale für politische Bildung und eines Medien-Unternehmens. Bundesweit werden Eltern-LAN-Partys gemeinsam veranstaltet von der Bundeszentrale für politische Bildung, dem Institut Spielraum von der FH Köln und dem Spieleratgeber NRW vom Computer-Projekt Köln, berichtete der stellvertretende Vorsitzende des Sonderausschusses, der SPD-Abgeordnete Norbert Zeller. Das Equipment werde von einem einschlägigen Unternehmen zur Verfügung gestellt. Das Konzept dieser Veranstaltungen sei darauf ausgerichtet, einen Einblick in die Welt der Computerspiele zu erhalten, eigene Spielerfahrungen zu sammeln und sich dann mit Pädagogen über Mediennutzungszeiten, Altersfreigaben und Gewalt in Spielen auszutauschen. Genau diesen Zweck habe auch die Veranstaltung im Landtag verfolgt, nur dass die Rolle der Eltern in diesem Fall von den Abgeordneten übernommen worden sei. Zu den Spielen, die gemeinsam unter Anleitung von Medienpädagogen gespielt worden seien, zählten laut Zeller „Counter-Strike“ und ein Autorennen. „Diese Veranstaltung hat uns einen guten Einblick in Eltern-LAN-Partys vermittelt“, resümierte der stellvertretende Ausschussvorsitzende. Seit Beginn seiner Tätigkeit habe der Sonderausschuss „Amoklauf“ Wert darauf gelegt, sich möglichst vielseitig zu informieren, auch und gerade hinsichtlich der Facetten des Mediums Computerspiele. Es sei sowohl wichtig, den Umgang mit Medien zu erlernen als auch die Verantwortung der Eltern einzufordern. Es habe sich gezeigt, dass bei der Bewertung von Computerspielen nicht nur die Spieldauer problematisiert werden müsse, sondern auch der Spielinhalt. Auch habe die Veranstaltung bestätigt, dass es zur Stärkung des Erziehungsauftrags der Eltern und bei der Vermittlung von Medienkompetenz nicht nur einen Weg gebe, sondern viele Lösungen, erklärte Zeller. „Einen Mosaikstein in der Prävention stellen aber zweifelsohne solche Eltern-LAN-Partys dar“.