Sozialausschuss sucht Gespräch mit
Stuttgart. Der Sozialausschuss des Landtags will mit dem Landesverband Contergangeschädigter ins Gespräch kommen, um mehr über die Lebenssituation und die aktuelle Versorgungslage der Betroffenen zu erfahren. Wie die Vorsitzende des Gremiums, die Grünen-Abgeordnete Brigitte Lösch, nach Angaben der Landtagspressestelle am Donnerstag, 16. Juli 2009, mitteilte, ist dies das Ergebnis der Beratung eines interfraktionellen Antrags von CDU, SPD, Grünen und FDP/DVP, der die medizinische Versorgung Contergangeschädigter im Fokus hatte. Nach Angaben der Ausschussvorsitzenden gibt es in Baden-Württemberg keine Fort- oder Weiterbildung, die Mediziner für die Behandlung Contergangeschädigter qualifiziert. Es sei zu prüfen, welche fachlichen Voraussetzungen notwendig seien, um die Versorgung zu verbessern, Behandlungsfehler zu vermeiden und wirkungsvolle Therapieansätze zu kommunizieren. Bisher sei weder beim Sozialministerium noch bei der Landesärztekammer ein Bedarf für besonders geschulte Mediziner artikuliert worden. Laut Lösch haben die Ausschussmitglieder jedoch angeregt, ein Kompetenzzentrum einzurichten. Bislang gebe es in diesem Bereich bundesweit lediglich einen Arzt, der Kollegen zur Seite stehe. „In einem solchen Kompetenzzentrum könnte Wissen gebündelt werden und die behandelnden Ärzten könnten sich dort im Bedarfsfall Rat und Hilfe holen“, so die Ausschussvorsitzende abschließend.