Wirtschaftsausschuss appelliert an Betriebe, Engagement für Ausbildungsplätze fortzusetzen

Hoffnung auf Nachvermittlungsaktionen der Kammern Stuttgart. Unternehmen, Betriebe und die öffentlichen Institutionen des Landes sollen ihre Bemühungen fortsetzen, Lehrstellen zu sichern und nach Möglichkeit sogar auszubauen. Einem entsprechenden gemeinsamen Antrag der CDU- und der FDP/DVP- Fraktion hat der Wirtschaftsausschuss des Landtags auf seiner Sitzung am Mittwoch, 12.11.2003, einmütig zugestimmt. Wie die Ausschussvorsitzende, die CDU-Abgeordnete Veronika Netzhammer, mitteilte, handelte es sich hierbei um einen Entschließungsantrag zu einer Initiative der SPD-Fraktion über Ausbildungsplätze im Land. Den Antrag der SPD, zur Aufrechterhaltung einer qualifizierten Ausbildung in Baden-Württemberg Haushaltsmittel bereitzustellen, lehnte das Gremium mehrheitlich ab. Wie die Ausschussvorsitzende erläuterte, waren zum 30.September 2003 in Baden-Württemberg 74.500 Ausbildungsstellen gemeldet, 10,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der gemeldeten Bewerber sei hingegen aus demographischen Gründen um 3,3 Prozent auf 81.900 gestiegen. Zur selben Zeit, so Netzhammer, seien allerdings nur rund 1.300 Jugendliche als noch unvermittelt gemeldet gewesen. Rund 2.600 Ausbildungsplätze hätten nicht besetzt werden können. Ursachen hierfür seien unter anderem mangelnde Qualifizierung oder eine zu geringe Flexibilität der Bewerber. „Mit unserem Appell an die Betriebe setzen wir vor allem darauf, dass in den Nachvermittlungsgesprächen der Kammern weitere Ausbildungsstellen besetzt werden können“, sagte die Ausschussvorsitzende. Diese Aktionen dauerten noch bis zum Jahresende. Mit einer Auswertung der Vermittlungsbemühungen werde sich der Wirtschaftsausschuss im Frühjahr kommenden Jahres befassen. Eine Ausbildungsabgabe bezeichnete Netzhammer nachdrücklich als falsches Instrument zur Schaffung von Lehrstellen. Betriebe fassten eine solche Maßnahme als Strafsteuer auf.