Franz Dreher

Verfolgung
Mai 1933
Dreher ist hauptamtlicher Parteisekretär der hohenzollerischen Zentrumspartei. Im Zuge des nationalsozialistischen Vorgehens gegen die Zentrumspartei wird er im Mai 1933 aus dieser Stellung entlassen.
02.08.1934
Am 2. August 1934 wird Dreher vom Hechinger SS-Führer sowie Leiter der DAF und Kreisbetriebsgemeinschaftsleiter Willi Paul und zwei weiteren DAF-Angehörigen geschlagen. Paul nahm fälschlicherweise an, Dreher habe Gerüchte über ihn verbreitet. Am 25. Oktober 1934 wird Paul dafür vom Amtsgericht Hechingen zu einer Geldstrafe von 40 Reichsmark verurteilt.
1934
Nach seiner Entlassung als Parteisekretär ist Dreher arbeitslos. Ein Bekannter vermittelt ihm 1934 eine Stelle als Lederzuschneider bei der Schuhfabrik Wolf in Stetten. Der Hechinger SS-Führer, Leiter der DAF und Kreisbetriebsgemeinschaftsleiter Willi Paul interveniert jedoch bei der Firma Wolf und verhindert so eine Anstellung Drehers. Dieser bleibt bis zum Frühjahr 1936 arbeitslos.
Biografie
Sohn eines Samtwebers
Volksschule
1921
Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär
1924
Geschäftsführer und Parteisekretär der hohenzollerischen Zentrumspartei
Fortbildungskurse in Königswinter, Paderborn und 1926/27 an der Katholisch-Sozialen Volksschule in Kochel am See
Redakteur und Sekretär des Hohenzollerischen Pressevereins
1933
Mitglied des hohenzollerischen Kommunallandtags
Mai 1933
Arbeitslos
1936
Übersiedelung nach Stuttgart, dort Tätigkeit für die Stuttgarter Filiale des Unternehmens Fürstenquelle (Imnau)
1937
Geschäftsführer der Fürstenquelle (Imnau)
1939
Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg
1942
Erneuter Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg
1945
Kassenleiter und Geschäftsführer der AOK in Hechingen
Engagiert in der Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), im Kolpingwerk und nach 1945 beteiligt am Wiederaufbau der Gewerkschaften
Vorstandsmitglied der CDU Württemberg-Hohenzollern
1950
Mitglied des hohenzollerischen Kommunallandtags
1952
Kreisvorsitzender der CDU Hechingen
1954
Mitglied des Kreisrats Hechingen
Rezeption
1963
Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
Fritz Kallenberg (Hrsg.): Hohenzollern, Stuttgart 1996, S. 272.
Weik 2003, S. 38.
Raberg 2004, S. 110.