Hans (Johann) Brümmer

Parlament

1925
Landtag der Republik Baden (SPD, Landesliste)

1946
Vorläufige Volksvertretung Württemberg-Baden (Vertreter der Gewerkschaften)

Partei vor 1933 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD)

nach 1945 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Geburt 13.12.1886, Tauberbischofsheim
Erste Ehe
Hedwig geb. Freudenberger (1911)
Zweite Ehe
Elsa geb. Koch (1954)
Beruf Schmied, Gewerkschaftsfunktionär
Kinder 3
Konfession Evangelisch, ab 1920 konfessionslos
Verstorben 19.12.1966, Leinfelden (Leinfelden-Echterdingen)

Verfolgung

01.05.1933
Brümmer ist Bezirkssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands. Im Zuge der Auflösung der Gewerkschaften wird er am 1. Mai 1933 durch die NS-Behörden aus dieser Stellung entlassen.

23.03.1934
Nach seiner Entlassung als Gewerkschaftssekretär ist Brümmer weiterhin politisch aktiv. Er verfasst zahlreiche regimekritische Briefe, die er mit der Schreibmaschine vervielfältigt und an befreundete ehemalige Mitglieder des Deutschen Metallarbeiter-Verbands und der SPD schickt. Zudem versucht Brümmer durch persönliche Treffen, den Kontakt mit ehemaligen Gesinnungsgenossen aufrechtzuerhalten. Brümmer wird deshalb am 23. März 1934 in Stuttgart in Untersuchungshaft genommen. Im April 1934 wird er zu einem Jahr Haft wegen politischer Verleumdung und verbotener Parteibetätigung verurteilt. Ab dem 2. Mai 1934 ist Brümmer in Rottenburg inhaftiert. Am 2. Mai 1936 wird er aus der Haft entlassen.

Biografie

1892
Volksschule in Tauberbischofsheim

1901
Lehre als Schmied

1906
Eintritt in die SPD

1906
Eintritt in den Verband Deutscher Schmiede, dort ehrenamtliche Funktionärstätigkeit als Vertrauensmann, ab 1907 Bevollmächtigter der Ortsverwaltung Mannheim

1912
Mitglied der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim

1917
Mitbegründer USPD in Mannheim

1918
Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Karlsruhe sowie Minister für militärische Angelegenheiten in der badischen Volksregierung

Tätigkeit als Schmied

ab 1919
Gewerkschaftssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim

1919
Stadtverordneter in Mannheim

1922
Bevollmächtigter des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim

1927
Bezirkssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) für den Bezirk Baden, Pfalz und Württemberg mit Sitz in Stuttgart

Mai 1933
Arbeitslos

Juni 1936
Tätigkeit bei der Firma Perkeo Stahlfabrik in Ludwigsburg, zunächst für Notstandsarbeiten, dann als Mechaniker, später als Lagerverwalter und Versandleiter

1945
Gründungsmitglied des württembergischen Gewerkschaftsbunds

August 1946
Erster Vorsitzender des Industrieverbands Metall Württemberg-Baden

Mitglied des Zonenausschusses der Gewerkschaften der amerikanischen Besatzungszone

1948
Vorsitzender der IG Metall in der britisch-amerikanischen Besatzungszone

1950
Vorsitzender der IG Metall für die Bundesrepublik Deutschland

1956
Mitglied des Kontrollausschusses der IG Metall

Mitglied des Zentralkomitees der Exekutive des Internationalen Metallarbeiter-Verbands und des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB)

Mitglied des beratenden Ausschusses der Montanunion

1957
Mitglied des Stadtrats in Leinfelden-Echterdingen

Rezeption

Namenspatron des Hans-Brümmer-Platzes in Leinfelden-Oberaichen

Literatur

Gerhard Beier: Ein vergessener Kämpfer. Hans Brümmer, in: Welt der Arbeit, 30, 1984, S. 10.

Kurt Thomas Schmitz: Hans Brümmer, in: Baden-Württembergische Biographien, 1, 1994, S. 45-47.

Weik 2003, S. 26.

Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.): Funktionäre des Deutschen Metallarbeiterverbandes im NS-Staat, Berlin 2012, S. 182-187.

Dokumente

Auszug der Anklageschrift gegen Hans Brümmer

Im April 1934 wurde Brümmer zu einem Jahr Haft wegen politischer Verleumdung und verbotener Parteibetätigung verurteilt. Die Anklageschrift schildert die ihm zur Last gelegten politischen Aktivitäten.