Hans (Johann) Brümmer

Verfolgung
01.05.1933
Brümmer ist Bezirkssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands. Im Zuge der Auflösung der Gewerkschaften wird er am 1. Mai 1933 durch die NS-Behörden aus dieser Stellung entlassen.
23.03.1934
Nach seiner Entlassung als Gewerkschaftssekretär ist Brümmer weiterhin politisch aktiv. Er verfasst zahlreiche regimekritische Briefe, die er mit der Schreibmaschine vervielfältigt und an befreundete ehemalige Mitglieder des Deutschen Metallarbeiter-Verbands und der SPD schickt. Zudem versucht Brümmer durch persönliche Treffen, den Kontakt mit ehemaligen Gesinnungsgenossen aufrechtzuerhalten. Brümmer wird deshalb am 23. März 1934 in Stuttgart in Untersuchungshaft genommen. Im April 1934 wird er zu einem Jahr Haft wegen politischer Verleumdung und verbotener Parteibetätigung verurteilt. Ab dem 2. Mai 1934 ist Brümmer in Rottenburg inhaftiert. Am 2. Mai 1936 wird er aus der Haft entlassen.
Biografie
1892
Volksschule in Tauberbischofsheim
1901
Lehre als Schmied
1906
Eintritt in die SPD
1906
Eintritt in den Verband Deutscher Schmiede, dort ehrenamtliche Funktionärstätigkeit als Vertrauensmann, ab 1907 Bevollmächtigter der Ortsverwaltung Mannheim
1912
Mitglied der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim
1917
Mitbegründer USPD in Mannheim
1918
Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Karlsruhe sowie Minister für militärische Angelegenheiten in der badischen Volksregierung
Tätigkeit als Schmied
ab 1919
Gewerkschaftssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim
1919
Stadtverordneter in Mannheim
1922
Bevollmächtigter des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) in Mannheim
1927
Bezirkssekretär des Deutschen Metallarbeiter-Verbands (DMV) für den Bezirk Baden, Pfalz und Württemberg mit Sitz in Stuttgart
Mai 1933
Arbeitslos
Juni 1936
Tätigkeit bei der Firma Perkeo Stahlfabrik in Ludwigsburg, zunächst für Notstandsarbeiten, dann als Mechaniker, später als Lagerverwalter und Versandleiter
1945
Gründungsmitglied des württembergischen Gewerkschaftsbunds
August 1946
Erster Vorsitzender des Industrieverbands Metall Württemberg-Baden
Mitglied des Zonenausschusses der Gewerkschaften der amerikanischen Besatzungszone
1948
Vorsitzender der IG Metall in der britisch-amerikanischen Besatzungszone
1950
Vorsitzender der IG Metall für die Bundesrepublik Deutschland
1956
Mitglied des Kontrollausschusses der IG Metall
Mitglied des Zentralkomitees der Exekutive des Internationalen Metallarbeiter-Verbands und des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB)
Mitglied des beratenden Ausschusses der Montanunion
1957
Mitglied des Stadtrats in Leinfelden-Echterdingen
Rezeption
Namenspatron des Hans-Brümmer-Platzes in Leinfelden-Oberaichen
Literatur
Gerhard Beier: Ein vergessener Kämpfer. Hans Brümmer, in: Welt der Arbeit, 30, 1984, S. 10.
Kurt Thomas Schmitz: Hans Brümmer, in: Baden-Württembergische Biographien, 1, 1994, S. 45-47.
Weik 2003, S. 26.
Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.): Funktionäre des Deutschen Metallarbeiterverbandes im NS-Staat, Berlin 2012, S. 182-187.