Dr. h.c. mult. Heinrich (Franz) Köhler

Verfolgung
03.06.1933
Köhler wird am 3. Juni 1933 in Karlsruhe verhaftet und in »Schutzhaft« genommen. Am 7. Juni 1933 wird er aus der Haft entlassen. Im Zuge seiner Haftentlassung wird Köhler von den NS-Behörden aus dem Land Baden ausgewiesen. Er zieht deshalb nach Berlin.
Biografie
1885
Volks- und Oberrealschule Karlsruhe
1894
Ausbildung in der badischen Finanzverwaltung
1899
Eintritt in die badische Zollverwaltung
1902
Mitglied im Windthorstbund (Jugendorganisation der Zentrumspartei)
1911
Stadtverordneter und Stadtrat in Karlsruhe
1913
Mitglied der badischen Ständeversammlung
1915
Zollkommissar in der deutschen Zivilverwaltung in Tournay, Namur und Brügge
1918
Leiter der Presseabteilung des badischen Innenministeriums, Ministerialrat und Kabinettchef im Staatsministerium
1920
Badischer Finanzminister
1923
Badischer Staatspräsident
1926
Erneut Badischer Staatspräsident
1927
Reichsminister der Finanzen
1933
Übersiedelung nach Berlin
1937
Vertreter für Textilmaschinen und Wirtschaftssachverständiger in Berlin
1943
Im Zuge der Evakuierungsmaßnahmen Umsiedelung nach Mudau (Odenwald)
August 1945
Präsident der Landesregierung Nordbaden
November 1945
Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Württemberg-Baden, zusätzlich zunächst ab Mai 1946 Wirtschaftsminister, ab Dezember 1946 dann Finanzminister
1947
Vertreter des Landes Württemberg-Baden zunächst im Exekutivrat, dann im Länderrat des Wirtschaftsrats des Vereinigten Wirtschaftsgebietes
Rezeption
1926
Ehrendoktor der Universität Freiburg
1927
Ehrendoktor der Technischen Hochschule Karlsruhe
1947
Ehrenbürger von Karlsruhe
1948
Ehrenbürger von Walldürn
Literatur
Josef Becker (Hrsg.): Heinrich Köhler. Lebenserinnerungen des Politikers und Staatsmannes 1878-1949, Stuttgart 1964.
Hans Leopold Zollner: Ein Mann eigenen Wuchses. Zum 100. Geburtstag des badischen Staatsmanns Heinrich Köhler, in: Konradsblatt, 62, 1978, 40, S. 13.
Marie Salaba: Politische Nachlässe im Generallandesarchiv Karlsruhe am Beispiel des Nachlasses von Heinrich Köhler, in: Landesgeschichte und Zeitgeschichte. Kriegsende 1945 und demokratischer Neubeginn am Oberrhein, hrsg. von Hansmartin Schwarzmaier, Karlsruhe 1980, S. 215-224.
Klaus E. R. Lindemann (Hrsg.): Heinrich Köhler. Politiker und Staatsmann, Karlsruhe 1992.
Marie Salaba: Heinrich Köhler. Ein badischer Politiker. Eine Ausstellung des Generallandesarchivs, in: Badische Heimat, 72, 1992, S. 589-596.
Uwe Uffelmann: Heinrich Köhler und der Südweststaat, in: Badische Heimat, 72, 1992, S. 577-588.
Franz Zilken (Hrsg.): Heinrich Köhler. Ein unvergessener Politiker, Karlsruhe 1994.
Uwe Uffelmann: Ein Wegbereiter des Südweststaats. Der badische Staatsmann Heinrich Köhler, in: Beiträge zur Landeskunde, 3, 1994, S. 12-17.
Uwe Uffelmann: Heinrich Köhler, in: Badische Biographien, 1996, S. 163-168.
Weik 2003, S. 83.
Uwe Uffelmann: Heinrich Köhler, in: Politische Köpfe aus Südwestdeutschland, hrsg. von Reinhold Weber, Stuttgart 2005, S. 225-232.
Lilla 2006, S. 155-156.
Hans Slama: In Mudau Zuflucht gefunden, in: Unser Land. Heimatkalender für Neckartal, Odenwald, Bauland und Kraichgau, 2010, S. 105-108.
Hans Slama: »Tränen der Trauer, der Scham und der Wut«. Das Kriegsende in Mudau. Aus den Aufzeichnungen des Zentrums- und CDU-Politikers Dr. Heinrich Köhler, in: Unser Land. Heimatkalender für Neckartal, Odenwald, Bauland und Kraichgau, 2011, S. 79-83.
Michael Kitzing: Badische Politiker in der Weimarer Republik, in: Badische Heimat, 92, 2012, 2, S. 388-397.