Wilhelm Kleinknecht

Verfolgung
31.03.1933
Kleinknecht wird am 31. März 1933 in »Schutzhaft« genommen und in Stuttgart sowie im Konzentrationslager Heuberg inhaftiert. Am 5. Juli 1933 wird er aus der Haft entlassen.
Mitte 1933
Kleinknecht ist Sekretär des Gesamtverbandes der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) in Stuttgart. Mitte 1933 wird er im Zuge der Gleichschaltung der Gewerkschaften durch die NS-Behörden entlassen.
1933
Kleinknecht ist Mitglied der Unterstützungskasse der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG). Im Zuge der Auflösung der Gewerkschaft durch die NS-Behörden verliert er 1933 seine Pensionsansprüche.
10.08.1938
Kleinknecht wird am 10. August 1938 in Stuttgart verhaftet und am 17. August 1938 aus der Haft entlassen. Die Umstände der Verhaftung sind nicht bekannt.
nach Mai 1940
Nach der deutschen Besetzung Luxemburgs im Mai 1940 finden die NS-Behörden angeblich Kleinknechts Adresse in einem luxemburgischen Gewerkschaftsbüro. Daraufhin wird Kleinknecht kurzzeitig von der Gestapo Stuttgart verhaftet, seine Wohnung durchsucht und ein großer Teil seiner Bibliothek beschlagnahmt.
Biografie
Volksschule
1907
Eintritt in die SPD
1910
Eintritt in den Zentralverband der Angestellten (ZdA)
1922
Bezirksleiter des Zentralverbandes der Angestellten (ZdA) für die Oberpfalz und Niederbayern in Regensburg
1928
Sekretär des Gesamtverbandes der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) in Stuttgart
1935
Tätigkeit in Betrieben des Großhandels und der Industrie
1945
Kreisrat des Landkreises Ludwigsburg
August 1945
Mitarbeiter der Fachgruppe Verkehr des Württembergischen Gewerkschaftsbundes in Stuttgart
1946
Sekretär des Bundesvorstandes des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Baden
Februar 1946
Mitglied des Stadtrats in Kornwestheim
1947
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Baden
Mai 1947
Stellvertretender Bürgermeister in Kornwestheim
Januar 1948
Erneut stellvertretender Bürgermeister in Kornwestheim
1950
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Vorsitzender des DGB-Landesbezirks Württemberg-Baden bzw. Baden-Württemberg
1958
Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender der Landesversicherungsanstalt in Stuttgart
1960
Erneut Kreisrat des Landkreises Ludwigsburg
Mitglied im Rundfunkrat und im Verwaltungsrat des Süddeutschen Rundfunks
Rezeption
1953
Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
Unser Bundesvorstand, in: Württembergisch-Badische Gewerkschaftszeitung, 15. Oktober 1946, S. 57.
Ein Leben für die Gewerkschaft. Zum Tode von Wilhelm Kleinknecht, in: Kornwestheimer Zeitung, Nr. 85, 14. April 1966, S. 8.
Siegfried Mielke (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert, 6, Organisatorischer Aufbau der Gewerkschaften 1945-1949, Köln 1987, S. 612.
Peter Rütters, Michael Becker: Gewerkschaften in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 1945-1949, Köln 1991, S. 363, 372, 1035.
Weik 2003, S. 81.